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Joseph Goebbels: Zwei Reden über die Aufgaben des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda (15. / 25. März 1933)

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Denn Propaganda ist nicht Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck. Wenn nun mit diesem Mittel der Zweck erreicht worden ist, dann ist das Mittel gut; ob es in jedem Falle nun scharfen ästhetischen Forderungen entspricht oder nicht, ist dabei gleichgültig. Wenn dieser Zweck aber nicht erreicht worden ist, dann ist dieses Mittel eben schlecht gewesen. Der Zweck unserer Bewegung war, Menschen zu mobilisieren, Menschen zu organisieren und für die nationalrevolutionäre Idee zu gewinnen. Dieser Zweck – das kann niemand, auch der Böswilligste nicht bestreiten – ist erreicht worden, und damit ist das Urteil über unsere propagandistischen Methoden ausgesprochen worden. Das neue Ministerium hat keinen anderen Zweck, als die Nation geschlossen hinter die Idee der nationalen Revolution zu stellen. Wird der Zweck erreicht, dann mag man über meine Methoden den Stab brechen; das wäre vollkommen gleichgültig, denn das Ministerium hat dann mit seinen Arbeiten den Zweck erreicht. Wird aber der Zweck nicht erreicht, dann könnte ich zwar beweisen, daß meine Propagandamethoden allen ästhetischen Gesetzen genügen, aber dann hätte ich lieber Theaterregisseur oder Direktor einer Kunst-Akademie werden sollen, aber nicht Minister eines Ministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.

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Die wichtigsten Aufgaben dieses Ministeriums müssen folgende sein: Zunächst müssen alle propagandistischen Unternehmungen und alle volksaufklärenden Institutionen des Reiches und der Länder zentral in einer Hand vereinigt werden. Es muß ferner unsere Aufgabe sein, diesen propagandistischen Einrichtungen einen modernen Impuls einzuhauchen und sie mit der Jetztzeit in Übereinstimmung zu bringen. Es darf der Technik nicht überlassen bleiben, dem Reich voranzulaufen, sondern das Reich muß mit der Technik gehen. Das Modernste ist gerade gut genug. Wir leben nun einmal in dem Zeitalter, wo Massen hinter einer Politik stehen müssen. [ . . . ] Die modernen Volksführer müssen moderne Volkskönige sein, sie müssen die Masse verstehen, brauchen der Masse aber nicht nach dem Munde zu reden. Sie haben die Pflicht, der Masse zu sagen, was sie wollen, und der Masse das so klarzumachen, daß diese es auch versteht. [ . . . ]



Quelle: Rede vor der Presse über die Errichtung des Reichspropagandaministeriums (15. März 1933), in Joseph Goebbels, Revolution der Deutschen: 14 Jahre Nationalsozialismus. Oldenburg, 1933, S. 135-50.

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