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Interview mit einer Schweriner Umweltinitiative (1980)

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Frage: Wer ist dazugekommen?

Antwort: Es sind vor allem Jugendliche aus vielen anderen Städten gekommen, auch aus nichtkirchlichen Kreisen, also Jugendliche aus der Stadt, die wir kannten, die wir mitgebracht haben.

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Frage: Wo sind denn Euer Meinung nach Maßnahmen in Richtung Umweltschutz am allernotwendigsten?

Antwort: Das wichtigste um eine Voraussetzung für Maßnahmen zum Umweltschutz zu bringen, ist es erstmal, unter den Jugendlichen ein umweltförderndes Bewußtsein zu bilden, ein Bewußtsein, daß man sich der Umwelt gegenüber gerecht verhält, daß man verschiedene Bequemlichkeiten oder Sachen, die man im Alltag macht, die die Umwelt schädigen bzw. über die man sich gar nicht mehr aufregt, daß man diese Sachen einfach unterläßt. Ferner Aktionen wie z.B. diese Baumpflanzaktionen, mit denen man einfach Zeichen setzt, um Umwelt neu aufzubauen. Weiterhin ist vom Staat die Gesellschaft für Natur und Umwelt gegründet worden, vom Kulturbund aus, und über diese Vereinigung ist es also auch möglich, sich über gemachte Umweltfehler bzw. über Umweltprobleme, die bestehen, zu beschweren und zu versuchen, daß sie verhindert oder rückgängig gemacht werden.

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Frage: Gibt es über diese Thematik einen Dialog auch mit nicht-christlichen Jugendlichen, die beispielweise in der FDJ, der »Freien Deutschen Jugend«, organisiert sind?

Antwort: Ja, das ergibt sich ganz zwangsläufig. Viele von uns sind auch in der FDJ. Dort werden sie dazu aufgefordert, darüber zu reden. Aber nicht nur dort, denn es ist ja auch so, daß nicht schon alle junge Christen ein Umweltbewußtsein haben. Wir müssen auch weiter sozusagen in unseren eigenen Reihen darüber sprechen, was für Probleme bestehen, und auch dort ein offenes Ohr dafür schaffen. In den FDJ-Gruppen, die wir kennen, ist es zwar möglich, darüber zu reden, aber es ist nicht möglich, konkrete Taten folgen zu lassen, weil das Bewußtsein einfach noch nicht da ist. Auch an unserer Schule wird von staatlicher Seite so argumentiert, daß die Jugendlichen eben die Notwendigkeiten des Aufbaus einer Wirtschaft der maximalen Produktionsziffern eher einsehen bzw. dieses über die Erhaltung der Umwelt stellen müssen.

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