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Erich Honecker über die „Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik” (15.-19. Juni 1971)

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Diese Formulierung bezeichnet das Ziel unserer Wirtschaftstätigkeit in seinem unauflöslichen Zusammenhang mit den Voraussetzungen, die dafür geschaffen werden müssen. Es ist eine wichtige Lebenserfahrung unseres Volkes, daß unsere Gesellschaft niemals mehr verbrauchen kann, als produziert worden ist. Die bessere Befriedigung der Bedürfnisse der Menschen ist zunächst ein hoher Anspruch an die fleißige Arbeit, die Sachkunde und das Verantwortungsgefühl eines jeden, wo immer er in unserer großen Gemeinschaft seine Pflicht tut.

Mit der Hauptaufgabe des Fünfjahrplanes von 1971 bis 1975 ist ein ganzes wirtschaftspolitisches Programm umrissen. Die Zielstellung entspricht dem ökonomischen Grundgesetz des Sozialismus. Für unsere Gesellschaft ist die Wirtschaft Mittel zum Zweck, Mittel zur immer besseren Befriedigung der wachsenden materiellen und kulturellen Bedürfnisse des werktätigen Volkes.

Natürlich ließ sich unsere Partei auch in der Vergangenheit davon leiten. Aber mit der weiteren Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft und ihrer ökonomischen Potenzen kann und muß dieser gesetzmäßige Zusammenhang zwischen Produktion und Bedürfnissen der Menschen immer unmittelbarer wirksam werden. Dem tragen wir mit der Hauptaufgabe Rechnung.

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Die sozialistische Intensivierung der Produktion ist ein Gebot wirtschaftlicher Vernunft. Und wenn wir sie als Hauptweg bezeichnen, dann heißt das, sie ist nicht irgendeine Sache, sondern die Hauptsache. Sie ist keine Angelegenheit einzelner, sondern eine Angelegenheit aller. Wenn überall daran festgehalten wird, dann werden einige Anspannungen geringer werden, es wird manches mit weniger Ärger und Kraftverschleiß abgehen, und auch das ist keine Kleinigkeit, Genossen. Wir werden rascher und sicherer vorwärtskommen.

Entsprechend dieser Orientierung haben wir auch den Platz der sozialistischen Rationalisierung in unserer Wirtschaftspolitik bestimmt. Sie wird noch stärker zu einer erstrangigen politischen Aufgabe von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung. Wir wollen also nicht nur die eine oder die andere, sondern alle Möglichkeiten ausschöpfen, um rationeller zu produzieren – im großen wie im kleinen, in der ganzen Volkswirtschaft und an jedem Arbeitsplatz.

Vertrauen in das Verantwortungsbewußtsein, die Sachkunde, die Erfahrungen und den Erfindungsreichtum der Arbeiter, Wissenschaftler und Techniker, Vertrauen in die Fähigkeit der Leiter unserer Kombinate und Betriebe, sich solcher Initiative voll zuzuwenden, sie zu fördern und aufzunehmen – das spricht aus solcher, Aufgabenstellung für die Rationalisierung. Sie öffnet dem sozialistischen Wettbewerb neue Räume.

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