Hans
[tritt näher zu ihr, faßt sie bei der Hand, so daß sie die Schürze fallen läßt.]
Geh, Muatterl! Du muaßt it so woan!
Gschwendtnerin
Ja . . . du! [Etwas lebhafter.] Und bei 'n Ei'pack'n hätt'st d' mi do scho helf'n lass'n kinna . . . Host g'wiß wieder all's vagess'n?
Hans
I hab all's, und gar so viel geht in Tornista net eini.
Gschwendtnerin
Aba warme Söck'ln werst do ham und an g'strickt'n Janka, bal d' Nächt kalt wer'n.
Hans
I han all's, was i brauch, Muatta, und dös ander könnt's ma ja schicka . . .
Gschwendtnerin
Und a wollas Tüachei um an Hals umma . . . und a weng'l a G'selchts sollst do scho mitnehma.
Hans
Is scho recht, Muatta . . .
Gschwendtner
[ist hinzugetreten und drückt Hans einen Zuggeldbeutel in die Hand.]
Da hast a Geld, Hans, du werst es wohl braucha kinna.
Hans
[lacht gutmütig, indem er den Geldbeutel einsteckt.]
Dös faßt ma oiwei gern . . . und i sag halt vergelt's Gott! [Man hört aus der Entfernung von der Dorfstraße herein die Klänge einer Ziehharmonika und das Lied: „Franzosen müssen retarieren . . . die Franzosen müssen sehen, daß wir deutsche Sieger sein!" Hans richtet sich straff zusammen.] Aba i muaß mi jetzt auf'n Weg macha . . .
Gschwendtnerin
Geh, daß d' gar so schleunst!
Hans
I muaß ja an letzt'n Zug no derwisch'n . . . schau . . .
Gschwendtner
Mir derf'n eahm net aufhalt'n, Muatta!
Gschwendtnerin
[wischt sich nochmal über die Augen, seufzt]
Wann 's scho sei muaß . . . [Still und beinah verlegen] . . . Geh, buck di a weng, Bua . . .
Hans beugt den Kopf nieder, und seine Mutter macht ihm das Zeichen des Kreuzes auf Stirne, Mund und Brust mit den Worten: „Im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes . . . Amen!" Hans faßt ihre Hand und beide schauen in den Boden hinein, dann läßt sie Hans seine Hand los, und der Gschwendtner schüttelt sie fest.
Gschwendtner
All's Glück auf'n Weg — und all's Guate . . .