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Bilder - Neue Räume – Neue Sicht

Die Kriegseinwirkungen zerstören viele Bezirke Berlins. Gewohnte Zusammenhänge innerhalb des Stadtbildes werden auseinander gerissen. Mit Hilfe seiner Fotokamera entdeckt Seidenstücker ganz neuartige Beziehungen zwischen den Dingen. So zeigt er Durchsichten und Ausblicke oder schmerzhafte Lücken, die vorher nicht möglich waren. Innenräume werden zu Außenräumen. Ein ungewohntes Bild bieten die Überreste von Bahnhöfen oder modernen Betonbürohäusern. Mitunter nahm der Fotograf Ruinen auf, die bis heute im Berliner Stadtbild präsent sind, etwa die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche, die Klosterkirche oder der ehemalige Anhalter Bahnhof.

Personen spielen in den Architekturen dabei eine eher untergeordnete Rolle. Stattdessen werden gelegentlich Skulpturen in Zusammenhang mit den Ruinen gebracht. Dies steht im großen Gegensatz zu seinen Fotografien aus der Zeit der Weimarer Republik. Damals nahm er fast ausschließlich Menschen in alltäglichen Situationen auf. Mit dieser gravierenden Stilveränderung nach 1945 markiert sich ein tiefer Einschnitt im Werk von Friedrich Seidenstücker.

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