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Die Schlacht bei Lexington vom 19. April 1775 (ca. 1787)

Die Schlacht von Lexington und Concord war das erste militärische Gefecht des nordamerikanischen Unabhängigkeitskrieges. In den Worten des amerikanischen Dichters Ralph Waldo Emerson war es „der Schuss, der in aller Welt gehört wurde“ [Concord Hymn (1837)]. Deutsche Intellektuelle verfolgten die Revolution genau und ihre Reaktionen inspirierten einen umfassenden Korpus an Literatur. Anhänger der Revolution wie Christian Friedrich Daniel Schubart, Christoph M. Wieland und Johann Georg Jacobi sahen in ihr die Erfüllung von Aufklärungsidealen und einen Handlungsanreiz für Deutschland. Kritiker und böse Zungen, darunter August Wilhelm Schlözer, Matthias C. Sprengel, Jakob Mauvillion und Christian von Dohm, betrachteten sie entweder als ungerechtfertigt oder als Bedrohung für eine Verfassungsreform, welche die liberaleren unter ihnen in Deutschland im Rahmen bestehender Institutionen zu erreichen hofften. Der radikalste Befürworter der amerikanischen Sache war Johann Schmohl, der in seiner verbotenen Schrift Ueber Nordamerika und Demokratie schrieb, „Amerika ist‘s, aus dem es [Europa] seine Rettung empfangen wird.“ Trotz kontroverser Debatte und Interesse auf allen Seiten wurde die Amerikanische Revolution in Deutschland nicht zu einem Handlungsanreiz. Das falsche Datum der Schlacht (1774) in der Bildunterschrift mag als Beleg dafür dienen, wie weit entfernt sich die meisten Deutschen von den Ereignissen über dem Atlantik fühlten.

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Die Schlacht bei Lexington vom 19. April 1775 (ca. 1787)

© The John Carter Brown Library at Brown University