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László Moholy-Nagy, Photogramm: Wineglas (ca. 1926)

Wie Walter Gropius und viele seiner Zeitgenossen bemühte sich László Moholy-Nagy um eine Auflösung der Trennlinien zwischen Kunst und Leben sowie zwischen den verschiedenen Genres und Medien in der Kunst. In Übereinstimmung mit dem Bauhausethos, Schönheit in den Kompositionsmaterialien selbst zu finden, argumentierte Moholy-Nagy vehement, in der Fotografie ginge es um die Manipulation des Lichts, weshalb sie die dem modernen Zeitalter am ehesten angemessene Kunstform sei. Die von ihm Mitte der 1920er Jahre erstellten Photogramme stellen die Verkörperung dieses Konzepts dar. Das Photogramm, ein ohne Kamera durch die wiederholte Belichtung von Fotopapier in mehreren Schichten erzeugtes Bild, ermöglichte es Moholy-Nagy, Bilder perfekter Formen zu erzeugen, die in der Luft zu schweben scheinen. Seine beinahe zur Besessenheit gesteigerte Faszination mit Licht und Formen wird im totalen Kompositionseffekt seiner Fotografien sowie in der ätherischen Leichtigkeit seiner Photogramme deutlich.

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László Moholy-Nagy, <i>Photogramm: Wineglas</i> (ca. 1926)

Source: Art Resource, NY
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