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Max Beckmann, Nackttanz, aus der Mappe „Berliner Reise” (1922)

Max Beckmanns traumatische Erfahrungen während seines Kriegsdienstes als Sanitäter im Ersten Weltkrieg führten zu einer tiefgreifenden Änderung seiner Kunst. Die „Berliner Reise“ war eine von mehreren Druckserien, die in den Nachkriegsjahren entstanden und eine ermüdete, enttäuschte und desillusionierte Gesellschaft portraitierten. Viele der Figuren, die in der „Berliner Reise“ auftauchen, waren bekannte Künstler und Intellektuelle, die während und nach dem Krieg einen bedeutenden ideologischen Sinneswandel durchgemacht hatten. Beckmann, der politisch keinerlei Partei oder Gruppierung unterstützte (und den Begriff „expressionistisch“ ablehnte), schuf den Großteil seines druckgraphischen Werkes in den Jahren 1918-1923, einer Zeit während der die deutsche Druckgraphik blühte. In einem Artikel für das Magazin Die Rheinlande von 1921 schrieb Siegfried Kracauer: „Es gibt heute sicherlich keinen Maler in Deutschland, der unsere aus den Fugen gegangene Zeit so tief erlebt und sein Erlebnis mit so unvergleichlichem Können aus sich herausgestellt hat wie Max Beckmann.“

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Max Beckmann, <i>Nackttanz</i>, aus der Mappe „Berliner Reise” (1922)

Original: Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin
© Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz / Kupferstichkabinett, SMB / Volker-H. Schneider