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Otto Dix, Die Skatspieler (1920)

Otto Dix (1891-1969) steht für die Kunststile der Neuen Sachlichkeit und des Dadaismus. In seinem Œuvre setzte er sich besonders intensiv mit den Kriegsversehrten nach dem Ersten Weltkrieg auseinander. Die mit Arm- und Beinprothesen ausgestatteten Skatspieler bilden den elitären Teil der deutschen Gesellschaft der Weimarer Zeit ab. Rechts der Wehrmachtssoldat, ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz Erster Klasse, verkörpert das Militär. Sein direktes, ohrenloses Gegenüber steht für den Finanzkapitalismus und die Figur in der Mitte symbolisiert den scheidenden „alten“ Adel. Die Prothesen und technischen Sinnesunterstützungsgeräte zeigen einen Technik- und Fortschrittsglauben in der „Cyborgisierung“ des Menschen sowie eine direkte Kritik daran. Skat, welches vor allem unter den Konservativen in Deutschland verbreitet war, wurde auch von den Soldaten in den Gräben des Ersten Weltkrieges viel gespielt.

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Otto Dix, <i>Die Skatspieler</i> (1920)

Original: Nationalgalerie, Staatliche Museen, Berlin, Germany
© Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz / ARS NY