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Kontrolle eines Binnenschiffes am Rhein-Herne-Kanal während der Ruhrbesetzung (3. Febraur 1923)

Die Regierung Reichskanzler Wilhelm Cunos (1876-1933), eingeschränkt durch die Hyperinflation sowie das Fehlen jeglicher militärischer Optionen, reagierte auf die französische Besetzung des Ruhrgebiets mit einer Kampagne passiven Widerstands. Die französischen Militärbehörden verhängten zur Strafe eine Blockade, welche die Region vom restlichen besetzten Deutschland abschnitt. Obwohl Lebensmittellieferungen von der französischen Blockade ausgenommen waren, kam es im weitgehend urbanisierten, bevölkerungsreichen Ruhrgebiet zu erheblichen Versorgungsengpässen, sodass die Bevölkerung hungerte, während die von den Zollbehörden konfiszierten Nahrungsmittel in Eisenbahndepots, auf Lastwagen und Rheinbarkassen verrotteten. Der Mangel an Nahrungsmitteln und anderen lebenswichtigen Gütern führte schließlich zur Evakuierung von mehr als 200.000 hungernden und unterernährten Kindern aus dem besetzten Gebiet.

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Kontrolle eines Binnenschiffes am Rhein-Herne-Kanal während der Ruhrbesetzung (3. Febraur 1923)

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