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Otto Meissner beim Verlassen des Wahllokals (März 1932)

Dieses Foto des Pressefotografen Georg Pahl vom März 1932 zeigt den Leiter des Reichspräsidentenbüros, Otto Meissner (1880-1953), nachdem er seine Stimme in der Wahl zum Reichspräsidenten abgegeben hatte. Meissner galt als liberaler Demokrat, er vermied es jedoch, einer Partei beizutreten und diente während seiner Laufbahn drei sehr unterschiedlichen Reichspräsidenten. Meissner hatte seinen Posten bereits unter Reichspräsident Ebert innegehabt und leitete das Präsidentenbüro nach dessen Tod auch unter Hindenburg weiter. Als erfahrener und weltgewandter Staatsbeamter war er in der Lage, beträchtlichen Einfluss auf Hindenburg auszuüben. Unter Historikern besteht bis heute allerdings keine Einigkeit darüber, wie seine Rolle bei der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler im Dezember 1932 zu bewerten ist. Als Hitler nach Hindenburgs Tod das Amt des Reichspräsidenten mit dem des Reichskanzlers vereinte, diente Meissner auch in dessen „Präsidialkanzlei“ bis zum Ende der NS-Herrschaft. Die Richter des Wilhelmstraßen-Prozesses sahen seine Position dort jedoch als nicht maßgeblich für die nationalsozialistische Politik und sprachen ihn 1949 frei.

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Otto Meissner beim Verlassen des Wahllokals (März 1932)

© Bundesarchiv