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Propagandaumzug der Deutschnationalen Volkspartei in Berlin-Neukölln mit antisemitischem Plakat (August-September 1930)

Reichspräsident Hindenburg löste im Juli 1930 den Reichstag auf, nachdem dieser nicht bereit war, die Haushaltspolitik Reichskanzler Brünings zu unterstützen. Neuwahlen wurden für September 1930 angesetzt. Dieses Foto zeigt einen Lastwagen, der im Berliner Arbeiterbezirk Neukölln Wahlwerbung für die DNVP betreibt. Während eines der Transparente mit dem Namen des weithin bekannten Parteivorsitzenden Alfred Hugenberg wirbt, offenbart das andere Transparent das antisemitische Element der deutschnationalen Agenda. Die Aufschrift lautet: „Wir bekämpfen die Auslieferung Deutschlands an das internationale Judenkapital“. Es greift einen Topos auf, der seit den 1920er Jahren zum festen Bestandteil des Antisemitismus geworden war, nämlich die Theorie einer internationalen Verschwörung des Judentums, die weltweit Einfluss auf Politik und Finanz ausübe. Auf dem Lastwagen sind neben Parteianhängern in Zivilkleidung auch uniformierte Mitglieder des „Stahlhelm“ zu sehen, welche als Symbol ihrer Ablehnung der Republik die kaiserliche Reichsflagge schwenken.

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Propagandaumzug der Deutschnationalen Volkspartei in Berlin-Neukölln mit antisemitischem Plakat (August-September 1930)

© Bundesarchiv