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Die Novemberrevolution in Berlin (9.-11. November 1918)

Diese Fotopostkarte trägt die Aufschrift „Die Übergabe der Garde-Ulanen Kaserne an die Mitglieder des Arbeiter- und Soldatenrates.“ Das Bild zeigt bewaffnete Soldaten und Zivilisten vor dem Eingang der Kaserne in Potsdam, die kampflos an die Revolutionäre übergeben wurde. Die Revolution, die mit dem Matrosenaufstand als ein militärischer Aufstand begonnen hatte, schlug bald auch auf die kriegsmüde Arbeiterschaft in Berlin und anderen deutschen Städten über. Dementsprechend waren es „Arbeiter- und Soldatenräte“, welche im Zuge der Revolution Regierungsgebäude besetzten, öffentliche Aufgaben übernahmen und die Abdankung des Kaisers sowie die Errichtung einer Demokratie forderten. Während der Massenproteste in Berlin am 9. November bekundeten die Revolutionäre ihren Willen zur Gewaltfreiheit mit Parolen wie „Brüder! Nicht schiessen!“ Auch die SPD-Führung unter Friedrich Ebert war angesichts der verschiedenen politischen Richtungen innerhalb der revolutionären Bewegung bemüht, blutige Auseinandersetzungen und Straßenkämpfe zu verhindern, da sie fürchtete, die Revolution könne zum Bürgerkrieg eskalieren. Vor allem ein „Bruderkampf“ zwischen Demokraten und Sozialisten sollte vermieden werden. Dieser zeichnete sich jedoch bereits mit der Ausrufung einer zweiten, sozialistischen Republik durch Karl Liebknecht am 9. November ab.

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Die Novemberrevolution in Berlin (9.-11. November 1918)

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