GHDI logo


Das zweite Kabinett Müller nach seiner ersten Sitzung im Reichskanzlerpalais (Juni 1928)

Das zweite vom sozialdemokratischen Reichskanzler Hermann Müller (1876-1931) geführte Kabinett bestand aus einer großen Koalition aus SPD, DDP, Zentrum, BVP und DVP, die aus den Reichstagswahlen von 1928 hervorgegangen war. Es amtierte vom 28. Juni 1928 bis zum 27. März 1930. Auf diesem Foto ist das Kabinett nach seiner ersten Sitzung im Juni 1928 zu sehen. In der hinteren Reihe stehend (v.l.n.r.): Hermann Dietrich, Rudolf Hilferding, Julius Curtius, Carl Severing, Theodor von Guérard, Georg Schätzel. Davor sitzend (v.l.n.r.): Erich Koch-Weser, Hermann Müller, Wilhelm Groener, Rudolf Wissell. Auf dem Foto fehlt Außenminister Gustav Stresemann.

Die zweite und zugleich letzte große Koalition der Weimarer Republik zerbrach bereits 1930 an der fehlenden Kompromissbereitschaft innerhalb der Parteien angesichts ihrer innenpolitischen Differenzen vor allem in sozialpolitischen Fragen. Es sollte die letzte Weimarer Regierung sein, die durch eine parlamentarische Mehrheit legitimiert war, da das nachfolgende Kabinett unter Reichskanzler Brüning sowie alle weiteren mittels der Notverordnungsvollmacht des Reichspräsidenten regierten. Der Reichstag wurde hierdurch gegenüber dem Reichspräsidenten erheblich geschwächt, und der Parlamentarismus zugunsten einer autoritären, präsidialen Regierungsform verdrängt. Reichspräsident Hindenburg und seine Berater hatten bereits seit einiger Zeit politisch auf eine Regierung durch Präsidialkabinette hingearbeitet.

Druckfassung     zurück zur Bilder-Liste vorheriges Bild      nächstes Bild

Das zweite Kabinett Müller nach seiner ersten Sitzung im Reichskanzlerpalais (Juni 1928)

© Bundesarchiv