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Wahlplakat der DDP (1924)

Die Deutsche Demokratische Partei (DDP) wurde im November 1918 als linksliberale bürgerliche Partei gegründet. Zu ihren Gründungsmitgliedern zählten der Publizist Theodor Wolff, der Soziologe Max Weber, der Theologe und Autor Friedrich Naumann sowie der Architekt der Weimarer Verfassung Hugo Preuß. Programmatisch setzte sich die DDP für die parlamentarische Demokratie sowie für den Liberalismus ein. Als eine der bürgerlichen Parteien versuchte sie, sozialpolitisch einen Ausgleich zwischen Arbeitern und Bürgertum zu schaffen. 1919 bildete die DDP gemeinsam mit SPD und Zentrum die erste Regierungskoalition und war wesentlich am Aufbau der Weimarer Republik beteiligt. Dieses Wahlplakat aus dem Wahlkampf zu den Reichstagswahlen vom Mai 1924 verdeutlicht, inwieweit die DDP die Republik als einzige Zukunft für Deutschland verstand. Interessant ist hier der spezifische Appell an weibliche Wähler sowohl in der Wortwahl als auch in der Ikonografie. Die Republik, hier als eine in die schwarz-rot-goldene Fahne gehüllte Mutter dargestellt, war demnach die einzige Staatsform, die ein Heranwachsen des „Kindes“ Deutschland in Frieden, Sicherheit und Wohlstand garantieren konnte. Allerdings verlor die DDP bereits in den Anfangsjahren die meisten ihrer Vordenker, da diese entweder verstarben oder ermordet wurden. Mit den zunehmenden Angriffen auf die Fundamente der Republik verlor die DDP als eine ihrer Hauptvertreterinnen schließlich immer mehr an Unterstützung. 1930 wurde sie Teil der Deutschen Staatspartei (DStP), die programmatisch allerdings kaum Gemeinsamkeiten mit der DDP hatte. 1933 löste sich auch diese Partei auf.

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Wahlplakat der DDP (1924)

© Bundesarchiv