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Wahlplakat der DVP (1924)

Die Deutsche Volkspartei (DVP) entstand im Dezember 1918 als Zusammenschluss des rechten Flügels der Nationalliberalen Partei unter der Führung Gustav Stresemanns (1878-1929) und der Fortschrittlichen Partei. Die Agenda der DVP war in erster Linie antisozialdemokratisch und antikommunistisch, und dementsprechend stand in ihren Wahlkämpfen die Opposition zur sozialdemokratischen Regierung im Vordergrund. Dieses Wahlplakat, auf dem der Berliner Bär als Symbol für die Hauptstadt sich von der sozialdemokratisch dominierten Regierung befreit, indem er sich eine symbolische rote Hose vom Leib reißt, ist beispielhaft hierfür. Es stammt aus der Wahlkampagne zu den Reichstagswahlen vom Mai 1924, bei denen die DVP und die anderen bürgerlichen Parteien an Stimmen verloren, während die SPD erneut stärkste Fraktion wurde. Obwohl die DVP anfangs die parlamentarische Republik ablehnte und eine Wiederherstellung der Monarchie anstrebte, wurde sie 1920 Teil der Regierungskoalition und begann später, sich unter dem Vorsitz Stresemanns mit der Republik als Staatsform zu versöhnen. Allerdings blieb der rechte Flügel der Partei, die erhebliche finanzielle Unterstützung aus der Schwerindustrie erhielt, anhaltend stark. Da diesen Kreisen die Zusammenarbeit Stresemanns mit der SPD missfiel, wanderte ein großer Teil zu weiter rechts stehenden Parteien wie der DNVP oder auch der NSDAP ab.

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Wahlplakat der DVP (1924)

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