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Soldaten mit schwerem Maschinengewehr in Augsburg (April1919)

Nach der Ermordung Kurt Eisners und der anschließenden Gewaltausbrüche herrschte in Bayern politisches Chaos. Auch hier entflammte ein Konflikt zwischen den Verfechtern einer parlamentarischen Republik auf der einen Seite und denen einer sozialistischen Räterepublik auf der anderen. Zunächst schienen die Mehrheitssozialdemokraten um Ministerpräsident Johannes Hoffmann die Oberhand zu gewinnen, doch gelang es auch ihnen nicht, die politische und wirtschaftliche Lage zu stabilisieren. Die radikale Linke sah nun ihre Chance und rief am 7. April 1919 die „Baierische Räterepublik“ aus. Anhänger des Ministerpräsidenten versuchten am 13. April, gewaltsam die Anhänger der Räterepublik zu unterdrücken, was zu weiterer Radikalisierung und dem Verlust zahlreicher Menschenleben führte. Im Hofbräuhaus wurde von den Arbeiter- und Soldatenräten eine zweite, kommunistische Räterepublik ausgerufen. Eine „Rote Armee“ wurde aufgestellt, das Bürgertum entwaffnet und politische Gegner festgesetzt. Bürgerkriegsähnliche Zustände traten im Mai ein, als Reichswehr und Freikorps die Stadt belagerten und nach tagelangen blutigen Kämpfen die Räterepublik stürzten und München in ihre Gewalt brachten. Auch in anderen bayrischen Städten kam es zu blutigen Gefechten zwischen Regierungs- und Freikorpstruppen und den revolutionären Räterepublikanern. Dieses Foto vom April 1919 zeigt Soldaten mit Maschinengewehr im Häuserkampf in der Industriestadt Augsburg. Obwohl die Räterepublik in Augsburg bereits nach fünf Tagen wieder abgesetzt wurde, nachdem die Regierung Ministerpräsident Hoffmanns der Stadt mit dem Abschneiden der Lebensmittelzufuhr drohte, brachen am 20. April auch dort blutige Kämpfe zwischen Reichswehr und Arbeiter- und Soldatenräten aus, die zwei Tage andauerten.

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Soldaten mit schwerem Maschinengewehr in Augsburg (April1919)

© Bundesarchiv