GHDI logo


Aufmarsch berittener Soldaten nach dem Sieg über die Münchner Räterepublik (Mai 1919)

Nach der Ermordung Kurt Eisners und der anschließenden Gewaltausbrüche herrschte in Bayern politisches Chaos. Auch hier entflammte ein Konflikt zwischen den Verfechtern einer parlamentarischen Republik auf der einen Seite und denen einer sozialistischen Räterepublik auf der anderen. Zunächst schienen die Mehrheitssozialdemokraten um Ministerpräsident Johannes Hoffmann die Oberhand zu gewinnen, doch gelang es auch ihnen nicht, die politische und wirtschaftliche Lage zu stabilisieren. Die radikale Linke sah nun ihre Chance und rief am 7. April 1919 die „Baierische Räterepublik“ aus. Anhänger des Ministerpräsidenten versuchten am 13. April, gewaltsam die Anhänger der Räterepublik zu unterdrücken, was zu weiterer Radikalisierung und dem Verlust zahlreicher Menschenleben führte. Im Hofbräuhaus wurde von den Arbeiter- und Soldatenräten eine zweite, kommunistische Räterepublik ausgerufen. Eine „Rote Armee“ wurde aufgestellt, das Bürgertum entwaffnet und politische Gegner festgesetzt. Bürgerkriegsähnliche Zustände traten im Mai ein, als Reichswehr und Freikorps die Stadt belagerten und nach tagelangen blutigen Kämpfen die Räterepublik stürzten und München in ihre Gewalt brachten. Diese Aufnahme vom Mai 1919 zeigt Soldaten der Reichswehr, die nach der Niederschlagung der Räterepublik durch München marschieren. Noch im Mai 1919 wurde in Bayern eine Verfassung verabschiedet, doch sollte die parlamentarische Demokratie in Bayern keine starken Wurzeln schlagen. In der Folgezeit entwickelte es sich zu einer Hochburg antidemokratischer, nationalkonservativer und völkischer Gruppierungen.

Druckfassung     zurück zur Bilder-Liste vorheriges Bild      nächstes Bild

Aufmarsch berittener Soldaten nach dem Sieg über die Münchner Räterepublik  (Mai 1919)

© Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz/ Heinrich Hoffmann