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Angehörige der Volksmarinedivision auf einem Balkon des Stadtschlosses (Dezember 1918)

Die Volksmarinedivision war eine Sicherheitstruppe, die zunächst dem Berliner Polizeipräsidenten unterstellt war, um die öffentliche Sicherheit zu wahren und die neue Regierung zu schützen. Die Söldnertruppe bestand sowohl aus revolutionären Soldaten der Kriegsmarine als auch aus Zivilisten. Ein Teil von ihr war im Berliner Schloss, der ehemaligen Hohenzollernresidenz, untergebracht. Es zeigte sich jedoch bald, dass die Söldnertruppe schwer zu kontrollieren war, weshalb der Rat der Volksbeauftragten am 23. Dezember 1918 eine erhebliche Reduzierung der Truppenstärke sowie den Abzug der Volksmarinedivision aus dem Schloss verfügte. Allerdings weigerte sich die Einheit, ohne den ausstehenden Sold ihr Quartier im Berliner Schloss zu räumen, woraufhin es zu bewaffneten Kämpfen zwischen der Reichswehr und der Volksmarinedivision kam, die zudem von anderen Teilen der revolutionären Bewegung unterstützt wurde. Sie besetzten die Reichskanzlei und brachten den Berliner Stadtkommandanten Otto Wels in ihre Gewalt. Nach blutigen „Weihnachtskämpfen“ am 24. Dezember, in denen die Volksmarinedivision die Oberhand behielt, war der Rat der Volksbeauftragten zum Nachgeben gezwungen. Die bis dahin friedlich verlaufene Revolution sollte nun gewaltsame Formen annehmen. Das Foto zeigt die durch den Häuserkampf beschädigte Schlossfassade sowie mehrere Mitglieder der Volksmarinedivision, die den Schaden von einem Balkon im ersten Stockwerk aus betrachten.

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Angehörige der Volksmarinedivision auf einem Balkon des Stadtschlosses (Dezember 1918)

© Central Press/Getty Images