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Berge von Schuhen getöteter jüdischer Häftlinge im Konzentrations- und Vernichtungslager Lublin-Majdanek (1944)

Nach Beginn des Kriegs gegen die Sowjetunion befahl Heinrich Himmler bei einem Besuch in Lublin im Juli 1941 die Errichtung eines Kriegsgefangenenlagers. Mit dem Bau am sog. „Kriegsgefangenenlager der Waffen-SS Lublin“ wurde im November 1941 begonnen. Kurz darauf wurde das Lager dem Inspekteur der Konzentrationslager unterstellt, im März 1942 dann dem SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt, wobei allerdings Odilo Globocnik (SS- und Polizeiführer Lublin) dem Lager direkt vorgesetzt war. Im Februar 1943 ließ Himmler das Lager offiziell in „Konzentrationslager Lublin“ umbenennen (im allgemeinen Sprachgebrauch wird das KZ Lublin „Majdanek“ genannt). Schon wegen der hohen Todesraten im Gewahrsam der Wehrmacht wurden sowjetische Kriegsgefangene nicht in größerem Umfang nach Lublin gebracht. Stattdessen diente das Lager Lublin zugleich als Konzentrations- und Vernichtungslager, in das v.a. Polen und Juden deportiert wurden. Im KZ Lublin herrschte das Prinzip der „Vernichtung durch Arbeit“ vor; ab Oktober 1942 wurden aber auch Vergasungen durchgeführt (insbesondere von Arbeitsunfähigen). Nach einem Aufstand im Vernichtungslager Sobibór wurden außerdem auf Befehl Himmlers Anfang November 1943 im KZ Lublin etwa 17-18.000 Juden im Rahmen der „Aktion Erntefest“ erschossen. Insgesamt kamen im KZ Lublin etwa 78.000 Menschen ums Leben, davon rund 60.000 Juden. Am 23. Juli 1944 befreite die Rote Armee das Lager.

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Berge von Schuhen getöteter jüdischer Häftlinge im Konzentrations- und Vernichtungslager Lublin-Majdanek (1944)

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