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EG-Gipfel in Straßburg (8. Dezember 1989)

Der Kollaps des SED-Regimes traf die Bundesregierung unvorbereitet. Der Zehn-Punkte-Plan vom 28. November 1989, in dem Bundeskanzler Helmut Kohl ein Zusammenwachsen der beiden deutschen Staaten und die Aussicht eines wiedervereinigten Deutschland erwähnte, nährte bei NATO- und EG-Bündnispartnern Befürchtungen über den zukünftigen Kurs der deutschen Außen- und Europapolitik. Dennoch bekannten sich beim EG-Gipfel in Straßburg im Dezember 1989 die europäischen Partner – wenigstens rhetorisch – zur Wiedervereinigung. Die britische Regierung unter Margaret Thatcher stand einer Wiedervereinigung ablehnend gegenüber, während Frankreichs Präsident François Mitterrand sich eine Einheit nur gekoppelt an eine stärkere europäische Integration vorstellen konnte. Unsicherheit bestand zudem über die deutsche Ostgrenze, weil sich Kohl aus Rücksicht auf die Vertriebenenverbände schwer tat, den Verlust der ehemaligen Ostgebiete endgültig anzuerkennen.

Im Bild: Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher (l.) und Bundeskanzler Helmut Kohl (2.v.l.) werden zu Beginn des EG-Gipfels von Frankreichs Präsident François Mitterrand (2.v.r.) und seinem Außenminister Roland Dumas (r.) im Palais de Congrès begrüßt. Foto: Engelbert Reineke.

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EG-Gipfel in Straßburg (8. Dezember 1989)

Bildarchiv, B 145 Bild-00003260
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