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Walpurgisnacht (Mitte d. 17. Jhdts.)

Mit der Hexenverfolgung verbreitete sich ein Volksglaube, demzufolge sich Hexen und Zauberer in der „Walpurgisnacht“ am 30. April an bestimmten Orten zum Hexentanz trafen. Der wohl berühmteste vermeintliche Ort hierfür war der Blocksberg (auch: Brocken) im Harz, der in Goethes Faust als Schauplatz für Fausts Seelenhandel verewigt wurde. Dieser Kupferstich aus dem 17. Jahrhundert stellt die vermeintlichen unheimlichen Geschehnisse während der Walpurgisnacht auf dem Blocksberg dar. Die begleitenden Verse des deutschen Barockdichters Johann Klaj ermahnen den Leser, nicht dem Hexenglauben zu verfallen:

„Eigentlicher Entwurf und Abbildung deß Gottlosen und verfluchten Zauber Festes. Böckereiten, Babelfahren, Unzucht Länke, Adlersklauen, Bärentatzen, Löwenmähn, Teufelslarven sind zu schauen. Sehet wie die Königinn gelben Gifft zum Fest muß kochen, und das alte Hexenvolck zeiget kleine Kinderknochen! Schrecket nicht den Bauersmann Pauckenbrummen, Mordgetümmel, Eulenaugen, Kröten Zucht, Schlangenzischen, Würmgewimmel. Pfuy ihr tollen Sterblichen! Laset euch nicht so bethören, wer einmahl kömt in die Hell der kann nimmer wiederkehren.“

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Walpurgisnacht (Mitte d. 17. Jhdts.)

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