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Anticalvinistisches Flugblatt (um 1600)

Dieses anticalvinistische Flugblatt stammt aus der Zeit der Streitigkeiten um die Realpräsenz Christi im Abendmahl zwischen den Calvinisten in Niederhessen (Under-Hessen) und den Lutheranern in Oberhessen. Dargestellt ist der Wagen der Göttin Vernunft, der auf seiner Fahrt in den Himmel abrupt zum Stehen gekommen ist, das erste Zugpferd ist eingeknickt, Aristoteles (B), noch die Peitsche erhoben, mit der er die Pferde antreiben will, wendet sich um und schaut auf die am Eckstein Christus gebrochene Vorderachse; Zwingli (D), Calvin (E) und Beza (F) machen sich am Wagen zu schaffen, Goclenius (M) und Molther (N) beratschlagen, was zu tun sei, hinter dem Wagen versuchen Sadel (G), Grynaeus (H), Pezel (I) es mit Schieben, worüber sich vorne rechts der Narr (K) lustig macht.

Überschrift: Calvinisch Auffzug/ darinnen Menschlich Vernunfft sampt den hochtrabenden Calvinisten mit ihren philosophischen Argumenten/ so sie in Mysteriis brauchen/ auff der Post kompt/ und sich allda an dem Eckstein in Zion zerstösset.

Allen betrübten und angefochtenen Christen in Under-Hessen/ bey welchen der Zwingel-Geist eyngerissen/ zu einem feinen underrichtendem Beyspiel/ darinnen der Wirbel oder Zwingelkopff als in einem Spiegel herfür leuchtet/ gestellet. Holzschnitt, Hessen, um 1600.

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Anticalvinistisches Flugblatt (um 1600)

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