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Flugblatt mit einem Ablassprediger (1530)

Dieses illustrierte Flugblatt gibt ein fiktives Gespräch mit einem Münzer wider, in dem dieser gefragt wird, wohin das deutsche Geld fließe. Er nennt drei „Feinde“ des deutschen Geldes: erstens den Papst und die Ablassbriefe, welche durch seine Kirche verkauft werden, zweitens die Kaufleute welche exotische Luxusgüter wie Gewürze, Wein und feines Tuch verkaufen und drittens die sich ständig ändernde Mode in der Bekleidung. Alle drei „Feinde“ sind auf dem Holzschnitt dargestellt. Ablassbriefe wurden von Wanderpredigern in den deutschen Territorien verkauft und wurden zu einem Hauptziel der Kritik Luthers und anderer Reformatoren. Da dieses Flugblatt in Augsburg gedruckt wurde, ist es recht wahrscheinlich, dass die Kritik an den Kaufleuten gegen die wohlhabende Familie der Fugger gerichtet war, die mittels des neu entdeckten Seewegs nach Indien in den Gewürzhandel eingetreten waren und außerdem dem Papst als Bankiers dienten. Holzschnitt von Jörg Breu d. Ä. (ca. 1475-1537), 1530.

Die Überschrift lautet: Ein Frag an eynen Müntzer / wahin doch souil Geltz/ kumme das man alltag müntzet: Antwort des selben Müntzers/ Von dreyen Feinden unnsers Geltz/ wa wir nit acht darauff haben/ werden wir den Seckel zum Gelt an.

Die Bildunterschrift lautet: Wann wir hetten rechten glauben /Gott vnd gemainen nutz vor augen / Recht Elen/ darzu maß und gwicht / Gut frid un auch gleich Recht un Ghricht / Einerlay Müntz und kain falsch Gelt / So stuend es wol in aller welt.

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Flugblatt mit einem Ablassprediger (1530)

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