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Öffentliche Besichtigung eines amerikanischen Spionagetunnels in Ost-Berlin (3. Mai 1956)

Während des Kalten Krieges wurden das geteilte Deutschland und besonders die DDR zum wichtigsten Operationsgebiet für westliche Geheimdienste. Ihr Ziel war es, die militärische Stärke sowie den technologischen Fortschritt der Sowjetunion und deren osteuropäischer Satellitenstaaten einschätzen und damit deren Absichten und Überlebensfähigkeit prognostizieren zu können. Die zwischen Mai 1955 und April 1956 durchgeführte „Operation Gold“ hatte das sowjetische Kommunikationsnetz zum Ziel. Der amerikanische Geheimdienst CIA und der britische SIS hatten vom amerikanischen Sektor aus einen 500 m langen Tunnel in den sowjetischen Sektor gegraben und dort drei wichtige militärische Telefonverbindungen angezapft. Elf Monate lang war es den westlichen Geheimdiensten so möglich, wichtige Informationen über Rüstung, Politik und militärische Spionage zu erhalten. Die Sowjets hatten allerdings einen Doppelagenten im SIS und wussten daher seit 1954 von der „Operation Gold“, sie wollten ihren Spitzel jedoch nicht gefährden und warteten daher bis zum April 1956, ehe sie öffentlichkeitswirksam eine „zufällige“ Entdeckung des Tunnels inszenierten. Dieses Bild wurde während einer öffentlichen Besichtigung des Tunnels für die Ost-Berliner Bevölkerung aufgenommen; die Bildunterschrift der DDR-Nachrichtenagentur ADN lautet: „USA-Spionagetunnel zur öffentlichen Besichtigung freigegeben. Ab 3.5.1956 ist der USA-Spionagetunnel im Gebiet von Berlin-Altglienicke zur öffentlichen Besichtigung freigegeben. Die Bevölkerung kann sich mit eigenen Augen von dem verbrecherischen Anschlag der Amerikaner überzeugen. [ . . . ]”

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Öffentliche Besichtigung eines amerikanischen Spionagetunnels in Ost-Berlin (3. Mai 1956)

© Bundesarchiv