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Ungleiches Paar (spätes 17. Jahrhundert)

Dieses Gemälde illustriert die Alters- und Klassenunterschiede in Geschlechterbeziehungen und Partnerwerbung. Ein gut gekleideter älterer Mann, dessen Kleidung ihn als Mitglied des Bürgertums oder des Landadels identifiziert, plaudert und flirtet vor einem Bauernhaus mit einem Bauernmädchen. Das Mädchen lacht mit erhobenem Zeigefinger und scheint seine Avancen zu erwidern. Die Haltung des Mannes und insbesondere die Art, wie er das Mädchen ans Kinn fasst, machen jedoch deutlich, dass es ein Machtgefälle zwischen beiden gibt. Das Paar wird von einer alten Frau aus einem Fenster sowie von einer jüngeren Frau, die auf ein Kind aufpasst, beobachtet. Ihr Gesichtsausdruck verrät eine Mischung aus Überraschung und Missbilligung. Der lebhafte Erzählstil sowie die gedämpfte Palette des Bildes sind charakteristisch für dessen Schöpfer, den in Hamburg geborenen Maler und Radierer Matthias Scheits, einen Künstler in der niederländischen Tradition, der vorwiegend Themen des ländlichen Lebens malte. Ölgemälde auf Eichenholz von Matthias Scheits (ca. 1625/30-ca. 1700), spätes 17. Jahrhundert.

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Ungleiches Paar (spätes 17. Jahrhundert)

© Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz/ Hamburger Kunsthalle / Elke Walford
Original: Hamburg, Hamburger Kunsthalle