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Erwin Strittmatter im Gespräch mit Lesern auf dem Schriftstellerbasar in der Berliner Stalinallee (1. Mai 1954)

Nach einer Bäckerlehre arbeitete der später in der DDR bedeutende Schriftsteller Erwin Strittmatter u.a. als Chauffeur, Kellner und Land- und Hilfsarbeiter. Wegen zeitweiliger Mitgliedschaft in der Sozialistischen Arbeiterjugend wurde er 1934 vorübergehend in Haft genommen. Im April 1941 wurde Strittmatter in die Ordnungspolizei einberufen und seine Einheit im Juni 1942 in das neu aufgestellte Polizei-Gebirgsjäger-Regiment 18 (ab Februar 1943: SS-Polizei-Gebirgsjäger-Regiment 18) integriert. Strittmatters Regiment wurde im Sommer 1942 in Slowenien und im Sommer 1943 in Griechenland zur „Partisanenbekämpfung“ eingesetzt; außerdem war seine Einheit an der Entwaffnung und Exekution von italienischen Soldaten auf Inseln in der Ägäis beteiligt. 1947 trat Strittmatter der SED bei, war zunächst Gemeindebeamter, dann ab 1951 Journalist und schließlich freischaffender Schriftsteller. Nachdem er 1953 und 1955 mit dem Nationalpreis III. Klasse geehrt worden war, wurde Strittmatter 1959 1. Sekretär des Schriftstellerverbandes der DDR. Seine Zugehörigkeit zur Ordnungspolizei verschwieg Strittmatter zeitlebens; stattdessen behauptete er, als „Soldat“ gegen Kriegsende desertiert zu haben. Foto von Jochen Moll.

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Erwin Strittmatter im Gespräch mit Lesern auf dem Schriftstellerbasar in der Berliner Stalinallee (1. Mai 1954)

© Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz / Jochen Moll