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Grundschullehrerin mit ihren Schülern in Hamburg-Wellingsbüttel (1950)

Durch Reformvorschläge für das Schulwesen zielten besonders die Sozialdemokraten in der Umbruchsphase nach dem Krieg darauf ab, das traditionell bürgerliche Bildungsprivileg zu brechen und breiteren Schichten gesellschaftliche Aufstiegschancen einzuräumen. Eines der Reformprojekte war die sechsjährige Grundschule: Die Wahl des Bildungsganges (Volksschule, Mittel- bzw. Realschule oder Gymnasium) für die Schüler sollte nicht wie bislang nach vier, sondern erst nach sechs Jahren erfolgen. In der Hamburger Bürgerschaft wurde 1949 die Einführung der sechsjährigen Grundschule von der SPD-Mehrheit beschlossen. Zu den Bürgerschaftswahlen 1953 trat dagegen der Hamburg-Block aus CDU, FDP, Deutscher Partei (DP) und Gesamtdeutschem Block/Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten (GB/BHE) mit dem Wahlversprechen an, die vierjährige Grundschule wieder einzuführen. Nach ihrem Wahlsieg setzten die Parteien des Hamburg-Blocks aber zunächst eine unabhängige Expertenkommission ein, die Gutachten über das Hamburger Schulwesen vorlegen sollte. Ende März 1957 wurde die Rücknahme der sechsjährigen Grundschule ohne Debatte in der Bürgerschaft beschlossen und auch nach dem Wahlsieg der SPD bei den Wahlen zur Hamburger Bürgerschaft im November 1957 beibehalten. Foto von Gerd Mingram [Germin].

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Grundschullehrerin mit ihren Schülern in Hamburg-Wellingsbüttel (1950)

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