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Unterricht in der Dorfschule (um 1840)

Dieser Stahlstich weist auf den enormen Unterschied des Schulwesens zwischen Stadt und Land hin. Die hier gezeigte Dorfschule verfügt noch nicht einmal über einen richtigen Klassenraum, Jungen und Mädchen verschiedenen Alters sind in einem Raum versammelt, wo sie von einer Lehrerin mehr beaufsichtigt als unterrichtet werden. In der einen Hand hält sie einen Rohrstock, das Mittel zur Disziplinierung. Verschiedene Andeutungen im Bild – das Spinnrad auf der rechten Seite, das Strickzeug der Lehrerin, sowie das Tuch, das eines der Mädchen hält – lassen darauf schließen, dass eher praktische Fähigkeiten und Handarbeit auf dem Lehrplan standen als geistige Entwicklung. Die Kinder, die eine solche Dorfschule besuchten und aus ärmlichen Verhältnissen stammten, lernten in diesem Umfeld nur mit Mühe lesen und schreiben. Eine Chance auf weitere Bildung gab es für sie nicht, zumal sie bereits früh in der Landwirtschaft mithelfen mussten und daher oft die Schule versäumten. Stahlstich, um 1840.

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Unterricht in der Dorfschule (um 1840)

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