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Das Innere eines Unterseebootes (1915)

Anfänglich hatte es Admiral Alfred von Tirpitz (1849-1930) versäumt, U-Boote als wichtigen Faktor bei der Seekriegführung zu berücksichtigen. Einige Fortschritte – darunter der Einbau von Dieselmotoren, die Verbesserung des Periskops und die Konstruktion von Torpedos mit Eigenantrieb – trugen zur zunehmenden Bedeutung von U-Booten im Vorfeld des Ersten Weltkriegs bei. Ursprünglich waren U-Boote ausschließlich für den Einsatz in Aufklärungsmissionen abgestellt. Später verwendete man sie auch zur Versenkung feindlicher Handels- und Kriegsschiffe, um Großbritannien von der Versorgung abzuschneiden. Am 7. Mai 1915 versenkte ein deutsches Unterseeboot das Passagierschiff Lusitania. Die deutsche Marine vermutete zu Recht, das Schiff habe illegal Waffen mitgeführt. Der Vorfall forderte mehr als 1000 Todesopfer und unter den Toten waren auch über 100 amerikanische Staatsbürger. Infolgedessen erhoben die USA heftigen Protest, was die deutsche Führung dazu veranlasste, unangekündigte Angriffe auf neutrale Handelsschiffe zu unterlassen. Mit der Eskalation der Kriegsanstrengungen Anfang 1917 jedoch gelang es dem deutschen Oberkommando, den Reichstag für eine Zustimmung zur Wiederaufnahme des uneingeschränkten U-Boot-Krieges zu gewinnen. Die Auswirkungen waren enorm, deutsche U-Boote versenkten in jenem Jahr 7 Mio. BRT Schiffskapazität der Entente und neutraler Staaten. Doch entgegen den Erwartungen zwangen die Angriffe Großbritannien nicht in die Knie. Darüber hinaus veranlassten sie die Vereinigten Staaten, Deutschland am 6. April 1917 den Krieg zu erklären.

Diese Zeichnung zeigt den Querschnitt eines der 380 im Ersten Weltkrieg eingesetzten deutschen U-Boote. Im September 1914 war U21 (das hier abgebildete Modell) das erste Unterseeboot, das ein feindliches Schiff durch ein Torpedo mit Eigenantrieb versenkte; im Jahre 1915 spielte es eine entscheidende Rolle bei dem gescheiterten Versuch der Alliierten, Gallipoli zu erobern und die Dardanellen zu besetzten. Diese Ansichtskarte von W.B. Lewy, herausgegeben im Jahr 1915, war Teil eines Propagandafeldzugs im Krieg, um die verschiedenen Waffengattungen der deutschen Streitkräfte zu popularisieren.

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Das Innere eines Unterseebootes (1915)

© Deutsches Historisches Museum