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Kurkonzert in Wien (1847)

Kurorte oder Heilbäder haben eine lange Tradition, die bis zu den antiken griechischen und römischen Bädern zurückgeht. In der Frühneuzeit, als man das Baden und die Körperwäsche zeitweise für ungesund erachtete, erlebten sie einen Niedergang; doch im 18. Jahrhundert markierte die Entwicklung von Seebädern in Großbritannien und das anschließende Wiederaufleben von Thermalbädern eine Renaissance für Kurorte; Kuraufenthalte kamen in Mode. Im 19. Jahrhundert gab es auch in Deutschland eine starke Zunahme von Kurorten für einen privilegierten Kundenkreis sowie einen Zuwachs öffentlicher Bade- und Wascheinrichtungen für die einfache Bevölkerung. Bei den Badekurorten ging es einerseits um Hygiene, medizinische Applikationen und Erholung. Andererseits dienten sie auch als Treffpunkte für die Mitglieder der oberen Gesellschaftsschichten, darunter Fürsten, Politiker und Diplomaten. Dieser Stich eines Kurkonzerts in Wien legt nahe, dass diese Kureinrichtungen den Körper, Geist und die Seele behandelten und neben körperlicher Behandlung zudem einen kunstvollen architektonischen Rahmen sowie eine Vielfalt an kulturellen Aktivitäten boten. Holzstich von Henry A. Valentin (1822-1855), 1847.

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Kurkonzert in Wien (1847)

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