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„Für das Vaterland!” (um 1918)

Die abgebildete Postkarte zeigt ein Beispiel für Propagandamaterial, das den Kriegsdienst als heroisches Opfer für das Vaterland verklärt. Im Vordergrund ist ein verwundeter deutscher Soldat auf einem Schlachtfeld zu sehen, der von gefallenen Kameraden umgeben ist. Ihm erscheint die Germania als Verkörperung des Vaterlandes, um ihm das Eiserne Kreuz zu verleihen. Mit der linken Hand hält sie gleichzeitig einen Siegeskranz hoch, der den ruhm- und siegreichen Kampf symbolisiert. Das Eiserne Kreuz wurde in Preußen seit 1813 als höchster Kriegsorden in drei Klassen verliehen. Während des Ersten Weltkriegs wurde der Orden auf Anweisung Kaiser Wilhelms II. jedoch so zahlreich verliehen (mehr als 5 Mio.), dass er an Bedeutung verlor. Die Postkarte entstand um 1918, also in den letzten Kriegsmonaten, als die Soldaten zunehmend die ausweglose Situation des Deutschen Reiches und ihre eigene Rolle als „Kanonenfutter”, das dem Stolz des Kaisers und seiner Generäle geopfert wurde, begriffen.

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„Für das Vaterland!” (um 1918)

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