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Der Kaiser spricht vom Balkon des königlichen Schlosses (1. August 1914)

Der Krieg diente oft als integrative Kraft in der Gesellschaft. Hier sucht der Kaiser (1859-1941) die sozialen Konflikte in der deutschen Gesellschaft zu überwinden, indem er an die nationale Einheit in Zeiten des Krieges appelliert. Der Kaiser erklärte bei Kriegsausbruch alle Deutschen, ungeachtet ihrer sozialen Stellung, zu seinen Brüdern.

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Berlin, 1. August 1914

Ich danke euch für alle Liebe und Treue, die ihr Mir in diesen Tagen erwiesen habt. Sie waren ernst, wie keine vorher! Kommt es zum Kampf, so hören alle Parteien auf! Auch Mich hat die eine oder die andere Partei wohl angegriffen. Das war in Friedenszeiten. Ich verzeihe es heute von ganzem Herzen! Ich kenne keine Parteien und auch keine Konfessionen mehr; wir sind heute alle deutsche Brüder und nur noch deutsche Brüder. Will unser Nachbar es nicht anders, gönnt er uns den Frieden nicht, so hoffe Ich zu Gott, daß unser gutes deutsches Schwert siegreich aus diesem schweren Kampfe hervorgeht.



Quelle: Kriegs-Rundschau I, S. 43.

Auch abgedruckt in Wolfdieter Bihl, Hg. Deutsche Quellen zur Geschichte des Ersten Weltkrieges. Darmstadt, 1991, S. 49.

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