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Was kostet ein Rendezvous? (1959)

In den 1950er Jahren verfügten die westdeutschen Jugendlichen über immer mehr Einkommen. Dieser Artikel aus Twen macht deutlich, wie viel junge Männer bei Treffen mit ihren Freundinnen ausgaben.

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Twens berichten, wie teuer ihnen Mädchen sind. „Ich habe viel Geld für sie ausgegeben, doch ich bereue nichts.“

Twen fragte Twens: Was kostet eine Freundin? Dreißig Twens notierten einen Monat lang jeden Pfennig, den sie für ihre Mädchen ausgegeben hatten, rechneten zusammen und schickten uns ihre Bilanz. Das Ergebnis ist zufällig, manchmal sogar hart, aber es ist aufschlussreich. „Ich habe mir nie recht klargemacht, wie teuer eigentlich Mädchen sind“, schrieb einer. „Gut, dass Sie danach gefragt haben, ich weiß jetzt Bescheid!“

Nur wenige von den befragten Twens wussten jedoch, wieviel ihre Freundin für sie ausgibt. Das soll in der nächsten Nummer untersucht werden. Twen sucht dafür noch Erfahrungsberichte weiblicher Twens.

Wie teuer also sind sie, die Mädchen der jungen Männer? Die Twens, die wir um eine Austellung ihrer Kosten baten, führten sehr unterschiedliche Beträge an. Im groben Durchschnitt jedoch geben sie im Monat für ihre Rendezvous etwa 20 bis 150 DM aus (5,50 DM und auch 310 DM sind wohl Extremfälle). Das heißt also: Sie geben dieses Geld nicht nur für ihre Freundin, sondern den größten Teil davon für sich selber aus.

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Klaus S., 22, Bankangestellter aus Aachen, ist dafür ein Beispiel. Er trifft sich jeden Samstagnachmittag mit Margit. Das kostet ihn:

Zwei Eisbecher
1,80 DM
Zwei Kinokarten
4,-    DM
Eine kleine Portion Pommes frites (für sie)
-,45  DM
Eine große Portion Pommes frites mit Wurst (für mich)
1,50 DM
Bier (eins für sie, vier für mich)
2,75 DM
Fahrtkosten
-,-    DM
 
10,50 DM

Klaus erläutert diese Aufstellung: „Mein Vater ist so anständig und gibt mir seinen Wagen. Und Margit isst und trinkt nicht übermäßig. Sie hat überhaupt einen natürlichen Instinkt für preiswerte Sachen.“

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