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Entschließung des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, angenommen auf der V. Tagung (15.-17. März 1951)

Im März 1951 verschärft die SED ihre Kampagne für einen „radikalen Umschwung auf allen Gebieten des kulturellen Lebens“ und formuliert Grundprinzipien stalinistischer Kulturpolitik. Westliche Kunstformen werden als „formalistisch“ zurückgewiesen. Die neue Kunst soll „realistisch“ sein und der Umerziehung der Menschen im Geist des Sozialismus dienen. Dabei sollen sowohl Elemente des klassischen Erbes deutscher Kultur aufgenommen als auch das Vorbild der sowjetischen Kunst der jüngsten Zeit studiert werden.

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Der Kampf gegen den Formalismus in Kunst und Literatur, für eine fortschrittliche deutsche Kultur


Die Zerschlagung des Hitlerfaschismus und die Befreiung des deutschen Volkes durch die ruhmreiche Sowjetarmee schufen die Voraussetzungen für die grundlegenden demokratischen Umwandlungen, die in der Deutschen Demokratischen Republik die großen Erfolge auf allen Gebieten des wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Lebens ermöglichten. Durch die Verordnung über die Erhaltung und die Entwicklung der deutschen Wissenschaft und Kultur, die weiteren Verbesserungen der Lage der Intelligenz und die Steigerung ihrer Rolle in der Produktion und im öffentlichen Leben vom 31. März 1949 und die Verordnung zur Entwicklung einer fortschrittlichen demokratischen Kultur des deutschen Volkes und zur weiteren Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Intelligenz vom 16. März 1950 sind Voraussetzungen für die Entfaltung einer wahrhaft demokratischen Kultur in Deutschland geschaffen worden.

Die Hauptaufgabe auf kulturpolitischem Gebiet wurde in der Entschließung des III. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands „Die gegenwärtige Lage und die Aufgaben der SED“ wie folgt formuliert:

„Auch auf dem Gebiet der Kulturpolitik ist der Kampf um den Frieden, um die demokratische Einheit Deutschlands und um die Festigung unserer antifaschistisch-demokratischen Ordnung Mittelpunkt der gesamten Arbeit. Durch die Kulturpolitik werden die Menschen zu wahren Demokraten, zu selbständig und verantwortungsbewußt handelnden Bürgern, zu hochqualifizierten Fachkräften erzogen, die ihr ganzes Können in den Dienst des Friedens, des Fortschritts und der Demokratie stellen.

Diese Erziehung kann nur im unerbittlichen Kampf gegen die kannibalischen Lehren der imperialistischen Kriegshetzer erfolgen. Jeder Versuch, diese feindlichen Ideologien objektivistisch darzustellen, bedeutet eine Verbreitung und damit Hilfe für diese Ideologien. Darum ist es die entscheidende kulturpolitische Aufgabe, einen radikalen Umschwung auf allen Gebieten des kulturellen Lebens zu erzielen und mit der Lauheit und dem Versöhnlertum unerbittlich Schluß zu machen.“

Die Lösung der großen Aufgaben des Fünfjahrplans erfordert verstärkte Bemühungen zur weiteren Hebung des kulturellen Niveaus der Stadt- und Landbevölkerung und die Herstellung einer engeren Verbindung zwischen Wissenschaft, Kunst und Literatur mit dem werktätigen Volk.

Der Kampf gegen die Remilitarisierung, für die Wiederherstellung der Einheit Deutschlands auf demokratischer Grundlage und für Abschluß eines Friedensvertrages mit Deutschland im Jahre 1951 ist die wichtigste Aufgabe des gesamten deutschen Volkes. Diese Aufgabe kann nur in entschiedenem Kampf gegen den kriegslüsternen amerikanischen Imperialismus gelöst werden, der bereits den Weg offener und brutaler Kriegsprovokationen beschritten hat.

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