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Statut der Freien Deutschen Jugend (12.-15. Mai 1959)

Nachdem die Freie Deutsche Jugend (FDJ), die zentrale Massenorganisation für die Jugend in der DDR, sich in ihren Anfängen ab 1946 wenigstens formal noch zu Unabhängigkeit und Überparteilichkeit bekannt hatte, ist das 1959 verabschiedete neue Statut vollständig auf das politische Programm der SED und den Aufbau des sozialistischen Staates in Ostdeutschland ausgerichtet. Die FDJ begreift sich nun als inoffizielle Nachwuchsorganisation der Partei, die ihre praktische Tätigkeit in der Erziehung, Bildung und Freizeitgestaltung der ostdeutschen Jugendlichen in den Dienst des Sozialismus stellt. Das schließt auch dessen aktive Verteidigung ein, denn das Statut fordert ausdrücklich die Bereitschaft der FDJ-Mitglieder zur vormilitärischen Erziehung und später zum Dienst in der Nationalen Volksarmee, den Streitkräften der DDR.

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I.

Die Freie Deutsche Jugend ist die sozialistische Massenorganisation der Jugend.

Sie vereint in ihren Reihen auf freiwilliger Grundlage die Arbeiter- und Landjugend, die junge Intelligenz, die Schüler und Studenten und die Jugend des Mittelstandes.

Als einheitliche Massenorganisation der Jugend verkörpert und festigt sie ständig die politische und organisatorische Einheit der jungen Generation, die in der Deutschen Demokratischen Republik geschmiedet worden ist. Die Freie Deutsche Jugend vertritt die politischen, ökonomischen und kulturellen Interessen aller jungen Menschen in der Deutschen Demokratischen Republik.

Als Freundschaftsbund aller Jungen und Mädchen führt sie den Kampf um Frieden und Sozialismus. Sie geht der gesamten Jugend voran auf dem Weg des Kampfes um den Frieden, für die Vollendung des sozialistischen Aufbaus in der DDR, gegen den Militarismus und die Atomaufrüstung in Westdeutschland und für die nationale Wiedergeburt Deutschlands als friedliebender, demokratischer Staat auf dem Wege der Konföderation beider deutschen Staaten.

Die Freie Deutsche Jugend setzt die fortschrittlichen Traditionen der deutschen Arbeiterjugendbewegung fort. Sie erfüllt das Vermächtnis der jungen Helden, die mutig und kühn nach dem Vorbild von Karl Liebknecht und Ernst Thälmann gegen Militarismus, Faschismus und imperialistischen Krieg, für eine glückliche Zukunft der deutschen Jugend kämpften und dafür ihr Leben gaben. Die Mitglieder der Freien Deutschen Jugend streben danach, so zu kämpfen, zu arbeiten und zu leben wie der Ehrenpräsident der FDJ, Wihelm Pieck, der für jeden jungen Bürger leuchtendes Vorbild ist.

In ihrer Tätigkeit läßt sich die Freie Deutsche Jugend von den richtungsweisenden Beschlüssen und Ratschlägen der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands leiten, weil ihre Politik, auf den Lehren von Marx, Engels und Lenin beruhend, den Lebensinteressen der Nation und der Jugend entspricht, weil die Partei der Arbeiterklasse der Jugend den richtigen Weg in eine lichtvolle Zukunft weist.

Die Freie Deutsche Jugend erzieht die Jugend zur Liebe zur Arbeiterklasse und ihrer Partei. Sie läßt sich leiten vom wissenschaftlichen Sozialismus und erzieht die junge Generation auf dieser Grundlage. Die Zirkel junger Sozialisten sind eine ständige Einrichtung der FDJ, besonders zur klassenmäßigen Erziehung der Arbeiterjugend.

Die Freie Deutsche Jugend hilft allen jungen Menschen, allseitig gebildete, lebensfrohe, kulturvolle und gesunde junge Patrioten zu werden.

Sie will durch Körperkultur und Sport die Jugend zu gesunden Menschen erziehen und solche Eigenschaften wie Mut, Kraft, Ausdauer bei ihr entwickeln, die Gewandtheit und Anmut fördern.

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