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Schreiben Karl Lewkes an das Zentralkomitee der SED (2. Dezember 1945)

Der Brief des KPD-Funktionärs Karl Lewke und die beigefügte Denkschrift vom Dezember 1945 machen die Schwierigkeiten deutlich, die sich für die kommunistische Führung in der sowjetischen Besatzungszone bei der Wiedereingliederung der Kriegsgefangenen aus dem Osten stellen. Nach ihren Erfahrungen in den sowjetischen Lagern lehnen die Heimkehrer den Kommunismus entschieden ab und mißtrauen jeglicher parteipolitischer Beeinflussung.

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Karl Lewke
Berlin 034
Frankfurter Allee 333

Berlin, den 2. Dezember 1945


An das
Zentral-Komitee der Partei
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Der Gen. Köppe, BL – Gross Berlin, hat mich am 2. November 45 mit der Kgf-Arbeit betraut.

Nach anfänglichem Hin und Her und mehrfachen Unterhandlungen mit der Zentralverwaltung für Umsiedler habe ich am 22. November eine Informationsfahrt nach Frankfurt/O. gemacht und die ersten Grundlagen einer rein organisatorischen Arbeit geschaffen.

Vom 26. – 29. November habe ich erneut und wiederum ohne politische und materielle Machtmittel reine Organisationsfragen in Frankfurt/O. geklärt. Meine bisherige Arbeit bestand in der Überwindung organisatorischer Schwierigkeiten, die auch jetzt noch nicht als gelöst betrachtet werden können. Doch dies sei dahingestellt, nötig wäre jetzt die politische Unterstützung der Partei, der ich aus diesem Grunde beiliegendes Schreiben unterbreite.

Karl Lewke [Unterschrift]

Anlage: 1 Schreiben!

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