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Der Schulerfolg von Negermischlingen in Deutschland. Studie des Instituts für natur- und geisteswissenschaftliche Anthropologie (1956)

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3. Die häusliche Umgebung der Mischlingskinder

Wodurch ist die Umwelt der farbigen Kinder gekennzeichnet? In größerem Maße als bei Erwachsenen liegt beim Kinde der Schwerpunkt des prägenden Milieus in der häuslichen Umgebung. In zweiter Linie kommen Schule und Kindergemeinschaft. Alles das steht, wie gesagt, unter dem Zeichen der Einschätzung des ganzen Problems durch die Öffentlichkeit. Die Tabelle 1 läßt erkennen, in welchem häuslichen Kreis die Mischlingskinder aufwachsen:

Tabelle 1

Bundesrepublik

1951

1953

Berlin

1951

bei der Mutter

71%

71%

}

76%

bei Verwandten

8%

5%

in Heimen

12%

12%

12%

bei Pflegeeltern

9%

11%

12%

bei amerikan. Adoptiveltern

6%

(Die Zahlen der ersten Spalte entstammen einer Erhebung der Internationalen Vereinigung für Jugendhilfe IVJH, Genf, die der zweiten Spalte den Erhebungen der World Brotherhood. Unstimmigkeiten in der Summe ergeben sich bei Spalte 2 daraus, daß die von Amerikanern adoptierten Kinder z. T. in eine andere Rubrik nochmals aufgenommen worden sind).

Tatsache ist, daß die große Mehrzahl der farbigen Kinder bei der Mutter oder Verwandten der Mutter, d. h. meistenteils bei den Großeltern, lebt. Wie sieht in diesen Fällen das Zuhause der Mischlinge aus? Die Tabelle 2 gibt Bildungsgrad und erlernten Beruf von 37 Müttern farbiger Kinder an (Berlin):

Tabelle 2

Schulbildung Hilfsschule

1

Volksschule

28

Volks- und Handelsschule

4

Oberschule

2

unbekannt

2

erlernter Beruf Arbeiterin

8

Artistin

1

Hausangestellte, Verkäuferin

5

Schneiderin, Putzmacherin u. ä.

5

Gymnastiklehrerin, Kindergärtnerin

3

Stenotypistin u. ä.

10

ohne Beruf

5

Von Interesse ist in diesem Zusammenhang ferner das Alter der Mutter bei der Geburt ihres – bzw. ihres ersten – farbigen Kindes:

Tabelle 3

17 bis 19 Jahre

6

20 bis 22 Jahre

16

23 bis 25 Jahre

12

26 bis 28 Jahre

3

darüber

3

Durchschnitt 22 Jahre

 



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