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Protestantischer Widerstand – Der Schmalkaldische Bund (1531/35)

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Und ob sich begeb, das solliche ietzige anlag und hulf angegriffen und zu vorsteender nott gepraucht wurden, alsdann soll ain jeder churfurst, so furst, graff, statt und standt, diser aynung verwant, in ach[t] tagen, den nechsten, nachdem solliche anlag angegriffen wurdet, sein gepurende antail des dritten monats an die ort, wie vorgemelt, erlegen, gewißlich, und doch also, ob es die noturft ervordern wurde, mit dem vierten und funften monat nachvolgen.

Ob auch die sachen des kriegs baldt im anfang ader innerhalb der funf monaten sich so beschwerlich zutruegen, das solliche hulf der grossen beschwerung zu begegnen zu schwach sein oder uber die funf monat weren wurd und die verordnete hauptleut und kriegsrat fur gut ansehen, das die gemaine stendt, der aynigung verwant, uff gelegne stett sollten beschriben, zusamenkomen zu berattschlagen und zu beschliessen, wie man die angeschlagene und. berurte hulf sterken oder erlengern und dermassen verfassen mocht, damit dem widertail und gegengewalt stattlich begegnet und die vorige huff nit vorgebenlich und mit schimpf, schaden und verlust von den dingen nicht abzustehen und dardurch von gottlicher warhait nicht abgedrungen werden, so sullen die regierendt hauptleut und kriegsratt die churfurst, fursten, graven und stett auch stend, diser aynung verwant, an ainen gelegnen platz uff ainen benannten tag zum furderlichsten und zu jederzeit, warm sie des not bedunkt, zusamenvordern, do auch ain jeder standt personnlich oder durch de seinen mit volkomen und gnugsamen gewalt erscheinen und dieselben vorsteenden not und sachen getreulich bedenken und berattschlagen helfen söllen und was alsdann durch die gemainen stende nach aines gehörten vermögens und gelegenait mit ains jeden wissen, willen und vollwort fur gut, nutzlich und nodtwendig bedacht und beschlossen wurdet, darinnen sollen und woln wir uns, als die getreuen mitverwanten, mit vermögen leibs und guts unverweißlich halen und erzaigen und dem, so also beschlossen wurdet, unwegerlich und furderlich nachkomen.

Und ob jemands mer fon fursten, grafen, hern und stetten oder andern in dise aynung komen wurden, den soll auch zu diser hulf gepurlich ufflag beschehen und, so es gotts will were, das man sollichs gelts biß zu außgang dyser aynung nicht bedörftig, alsdann soll ainem jeden churfursten, fursten und standt zu außgang derselben sein erlegte summa wider zugestellt werden.

Und damit dise aynung dester bestendiger beleiben mög, so haben wir uns entschlossen, das wir von der gantzen versamblung neuen kriegsrätt verordnen söllen, wi hernach gemelt:

Namblich wir, der churfurst, zwen, wir, die fursten von Braunschwig undLenunburg obgenannt, furst Wolfgang von Anhallt und baide grafen zu Mansfeldt, ainen und wir, landgraf Philips zu Hessen, zwen, auch wir, die oberlendischen stett, zwen und wir, die sachssischen und see sett, auch zwein, doch beschaidenlich und also, wo sir, hertzog Hanns Friderich, churfurst, die hauptmanschaft unsers halben jars in verwaltung haben werden söllen wir, der churfurst, dieselb zet uber nicht mer dann ainen kriegsratt verordnen, in gleichnus söllen wir, landgraf Philips, in zeit unser hauptmanschaft auch it mer dann ainen kriegsratt von den unsern gebrauchen und sollen sölliche kriegsrätt von jedem standt, der sie verordnet, den zwaien hauptleuten, davon hernach meldung geschicht, nambhaftig angezaigt und uffervordern des regierenden hauptmans dieselbig, so sy uß eehaften ursachen nicht verhindert, jederzeit zuschicken. Aber im fall söllicher verhinderung söllen andere, zu söllichen sachen geschickt und tauglich, verordnet werden; wölliche acht kriegsrätt zu jederzeit der noturft durch den regiernden hauptman bey den senden, so sy verordnet haben, uff ainen namhaftigen blatz nach der sachen gelegenhait ervordert werden, do sie auch zu erscheinen bey irn pflichten schuldig sein söllen und von allen sachen noturftigklich zu handeln und zu rattschlagen, auch zuvor des hauptmans bedenken fleißig und getreulich zu hören und so man sich also in gemain mit dem hauptman verleichen kan, soll dasselbig geschehen.

Ob es aber furfallen wurde, das sie sich dermassen in gemain oder durch das merer nicht vergleichen, soll alsdann der zufall bey dem hauptman steen, darbey es auch entlich beleiben soll. Und was also durch den mererntail als den hauptman und kriegsrätt oder aber, so sie gleiche stymmen hetten, durch den zufall des hauptmans beschlossen wurdet, das soll der hauptman treulich außrichten an allen verzugk und verhinderung und fur sich selbst ußerhalb der kriegsrätt beschlus auch anderer maynung, dann wie vorgemelt ist, nichtzit furzunemen noch zu tun haben.

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