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Regensburger Pöckhenknecht Ordnung (17. Juni 1588)

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[11] Doch wo mangel an dem Wiertt erschien, sie nit mit gueter speis vnd gerechtem tranckh versehen würde, so sollen sie bei einen andern wirtt dz tranckh abzuholln oder aber gar dahin zusitzen die macht haben.

[12] Item wenn ein Pöckhenknecht alhie Meister werden wil, der sol schuldig sein zuuor ainem Pöckhen in der Statt zwey Jar lang dz helffenwerch zu arbeiten, es sei gleich bey ainem oder zwey Maistern, damit er dz Pacherwerg vnd Schaiden, sonderlichen auff die brob oder bschaws desto statlicher ergreiffen vnd bestehen möge, allein die Pöckhensöhn, solln gefreyet sein, dieweil sie vorhin ihrem vatter arbeiten, da aber ainer mit dem brobgebächt oder Schaiden nicht bestund, der sol in ainem Viertliahr nimmer zugelassen werden.

[13] Item so solln auch alle monat am Sonntag die Knecht auff ein benande Stundt zusamenkhomen, vnd ehe nit, dieweil sie ohne dz an dem Sontag feyren müssen, bey straff 6 Regsp. Pfennig.

[14] Vnnd ob sich begebe, dz der Knecht einer oder mehr sich diser ordnung nit gleich gemeß halten wurden, so soll denselbigen durch ein handwerch mit vorwissen der Obrgkheit wie an andern orthen gebreuchlich ist nachgeschriben werden.

[15] Item es soll auch kein Knecht oder helffer mit keiner arbeit alhie zum bachwerch gehörig ausgesonndert sein, noch sich derselbigen widersezen, doch solln dennoch sich die Pöckhen gegen den Meisterkhnechten oder helffern der massen halten mit der arbeit der Schwein dz billich ist, vnd sie, die Meisterkhnecht dise Freiheit haben, dz sie mit den Jungen gesindt bieten vnd schaffen mögen, damit die Pöckhen an ihrer arbeit desto weniger verhindert werden.

[16] Es soll auch ein Jeder Peckhenknecht, der des handwerchs geniessen wil, es sei auff den Mühlen, mit dem schaiden oder bei den Pöckhen in den Pachheusern, zu arbeiten, mit ihnen aufflegen, vnd ihr bruederschafft helffen fürdern, er sey beheüratt oder nit.

[17] Item welcher fürohin alhie arbeiten wil, der sol sich in die bruederschafft einkhauffen vnd ein ieder einzuschreiben geben vier kreuzer.

[18] Item wen man zum handwerch gehet, soll ein Jeder Pöckhenkhnecht seinen Rockh vnd nicht die Söckh vmb sich haben, bey straff zehen khreuzer.

[19] Item wen ein Pöckhenkhnecht oder Junger den andern bey der büxen freuent: oder muethwillig lugestrafft, sol in die laden bezahln 34 Rgsbger.

[20] Welcher herzu geth vnd auffleget, den huet auffbehelt vnd nit abthuet, der sol zur straff geben ain khreuzer.

[21] Item welcher nit mit der rechten hand auffleget oder das gelt auff den disch wirfft, sol straff geben ain Kreuzer.

[22] Item welcher ohne erlaubnus herausgeth, weil die Laden offen ist, sol straff geben funffzehen wiener.

[23] Item welcher den andern vor der büxen beclaget vnd nit auffstet sondern stil sizet, der soll zu straff geben ain Kreuzer.

[24] Item so ainer oder mehr gestrafft worden, die solln ihre straff erlegen, ehe die Knecht von ein ander gehen, vnd dieweil die Laden offen ist, do es aber nit geschähe vnd einer sein straff nit bezalte, derselb sol doppelte straff zu geben schuldig sein.

[25] Item [solln] dem altem gebrauch nach alle Jar zwo Malzeiten auff der herberg als Pfingsten vnnd weihnachten gehalten werden, demnach solln alle Pöckhenkhnecht vnd Junger auch Pöckhen Söhn bey solcher erscheinen, welcher aber aussen bleiben wurde, es wehren Pöckhen Söhn oder andere, solln sie halbe zöeg zu bezahln schuldig sein.

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