GHDI logo

Paul Schultze-Naumburg, „Kunst und Rasse” (1928)

Seite 3 von 3    Druckfassung    zurück zur Liste vorheriges Dokument      nächstes Dokument


[ . . . ]

Sucht man nach einem Gesamteindruck der gegenwärtigen Kunst, so ist es vor allem der eines gänzlichen Wirrwarrs, eines plan- und haltlosen Durcheinanders, eines unschöpferischen Tastens nach Sensationen, eines gänzlichen Mangels an echter schlichter Menschlichkeit und des Fehlens jeglicher Wahrhaftigkeit. Dahin gehört die etwas kindische Vorliebe für ganz fernliegende soziologische Entwicklungsstufen und für das fast perverse Liebäugeln mit fremden Rassen und ihrer Haltung. Wer heute durch eine Kunstausstellung geht, fragt sich oft genug, ob der Negereinschlag, mit dem man sich förmlich brüstet, wirklich auf tatsächlicher Blutmischung oder nur auf frevler Verleugnung des eigenen Rasseninstinktes beruht. Echte Negerkunst kann natürlich sehr belangreich sein und uns merkwürdige Einblicke in den Werdegang der menschlichen Kulturen geben, wenn sie auch gänzlich Rassefremden nicht ihre Sehnsucht stillen kann (Abb. 141 bis 143). Künstlich vom Abendlande nachgemachte Negerkunst schwankt aber nur zwischen dem Albernen und dem Unwürdigen hin und her.

Wo die Rasse zerfällt, muß natürlich auch das Rassegefühl schwinden, und wo das Rassegefühl schwindet, wird auch das Zielbild, wie es in jeder echten Rasse wurzelt, verloren gehen. Wenn es noch eines Beweises bedürfte, daß die Bevölkerung, wie sie heute innerhalb unserer Grenzen lebt, sich rassisch in einem ungeahnten Abstieg befindet, so müßte es das Absterben des Gefühls für Körperschönheit in der Kunst zeigen.

Man steht hier vor dem Lebensschicksal eines Volkes, dem ein großer Teil des nordischen Blutes anvertraut war, vor der Frage seines Lebens oder Vergehens.

Es gibt zwar genug menschliche Straußenvögel, die ihren Kopf tief in den Sand stecken und denken: ach, so schlimm wird es ja nicht werden; immer hat jede Zeit Wandlungen für gefährlich und drohend angesehen und so wird es wohl auch bei uns sein. Wenn jene sich die Mühe geben würden, in der Geschichte den mehrfach beobachteten raschen Verfall großer Kulturen und Reiche zu erkennen, so könnten sie ganz andere Lehren daraus ziehen. Das Schicksal des römischen Imperiums infolge ihres eigenen Rassenverfalls dürfte da die deutlichste Mahnung sein. Viele von denen, die sich der vollen Tragik der hier nur andeutend beschriebenen Vorgänge bewußt sind, werden vielleicht geneigt sein, sie als etwas Unabwendbares hinzunehmen, gegen die menschliches Wollen nichts vermag. Man kann natürlich nicht wissen, ob und wie die Kultur und die Kunst der Rasse, an der man hängt, ihrem Untergang entgegengeht. Es hat nicht an düsteren Propheten gefehlt, die dies vorauskünden wollten. Hierbei aber kommt es entscheidend darauf an, an welche Rasse sich solch eine Schicksalsdrohung wendet. In der weichen Natur des Einen liegt es, sich widerstandslos dem Verhängnis zu fügen, während das mächtig fortreißende Ethos des Anderen ihm vorschreibt, prometheisch selbst dem Willen der Götter zu trotzen. Da in unserem Volke immer noch genug von diesem heldischen Blut lebt, muß es aus seinem innersten Wesen heraus die Frage stellen: wie kann ich dieses Schicksal wenden? Und gibt es überhaupt eine Möglichkeit, dem Rade des Weltgeschehens in die Speichen zu greifen?

Die soziologische Betrachtungsweise unserer Lebensvorgänge gibt Aufschluß darüber, daß man eine Entwicklungsstufe betreten hat, auf der Vieles, was ehedem in dunkle Triebe verhüllt war, die Schwelle des Bewußtseins überschritten hat. Auch von den Geheimnissen der Erneuerung des Menschengeschlechts hat das Denken den Schleier ein Stück gehoben, und man beginnt zu ahnen, daß es nicht der blinde Zufall ist, der über Hinab und Hinauf und darüber entscheidet, was für ein Geschlecht einst den Planeten bevölkern soll.



Quelle: Paul Schultze-Naumburg, Kunst und Rasse. München: J.F. Lehmanns Verlag, 1928, S. 1-3, 86-88, 101-04.

erste Seite < vorherige Seite   |   nächste Seite > letzte Seite