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Ein Adliger, der für Krieg, Plündereien und Abenteuer lebt – Götz von Berlichingen (1480-1562)

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Da nhun dasselbig also geschahe, vnnd ich wider zu meinem haubtman kham, ziehenn wir hinein gegenn Nurnnberg dem sich grabenn zu, vnd wolltenn sehenn, wie die gelegenheit allennthalbenn beschaffenn, wie vnnd weß sich die vonn Nurnnberg halltenn wollten, dann herr Paulus vonn Absperg sein vortheill hingegenn auch woll erkennen kunth. Aber sihe die von Nurnnberg waren vonn stundt ann auff, mit einem grossenn hauffenn, vnd dem geschutz, vnnd schossenn ein schuß inn andernn zu vnns. Do zog herr Paulus, vnnd wir die bey im wahrenn, wider hindersich gleich alls werenn wir fluchtig, vnnd woltenn widerumb hinweg eillenn, wie wir dann nit woll im waldt außkhomen könthen. Da wahrenn aber die vonn Nurnnberg ann vnns mit dem geschutz vnnd der wagennburg, vnd ließen es dermassenn daher gehnn, das vnns zum theill die weill nit kurtz wahr, dann es khann nit ein jeglicher das gebolder leidenn. Vnd khamen wir allso ann die ortt, da der marggraff sich mit seinem hauffen versteckht hett, vnnd hilt inn der schlacht ordnung zu roß vnnd zu fuess, wartet ob die feindt sich gegenn ime hinauß thon wolten, dann es wahr nahe ann der statt, vnnd nit weitt inn dem Nurnnberger waldt, also das inenn zu vnnd vnns abging. Vnd hettenn wir vngeuerlich vmb die siebennhundert pferdtt, vnd des marggrauen lanndtuolck vff dreyhundert landtsknechtt, vnnd dreyhundert Schweitzer.

Alls es nun zeitt wahr, zogenn die vonn Nurnnberg mit irem geschutz, wagennburg vnnd reissigem gezeug vff vnns daher, souill sie derenn hattenn, vnnd warenn warlich nit vnngeschickhtt, sonnder woll gefast mit der wagennburg, geschutz vnd irenn leuttenn. Vnnd da es am treffenn wahr, schickhten wir vnnd vnnsere haubtleutt zu marggraff Cassimirus, ire fn. gn. solten vns nach thruckenn, denn es wehr zeitt, so ging vnns auch ab, vnnd inenn zue, darumb man sich nit seumen darfft. Da schickhten ire fn. gn. wider zu vnns, wir soltenn in namen gottes furfarenn, ire fn. gn. woltenn vnns nach thruckhenn, vnnd bald bey vnns sein, als wie einem frumen furstenn zustunde. Da furen wir im namen gottes furt, aber des marggrauen landtuolck flohe alles vonn vnns hinweg, biß allein das Kitzinger fennlin, daß blieb bey vnns vnnd dreyhundert landtsknecht, auch dreyhundertt Schweitzer, sambt denn reissigenn, mit welchen wir zogenn den feindten entgegenn. Vnd ging ir geschutz dermassenn ann, das man denn hauffenn vor dem rauch nit woll sehenn kunth.

Vnnd alls wir nhun schir zu irer wagennburg khammen, wolltenn sie dieselbigenn beschließenn, das dann auch nit viell gefeldt hett, vnnd warenn warlich die furleut nit vnngeschickhtt, sonnder hurttig mit, do daucht mich mein hertz im leib sagt mirs, vnnd das es mir gott inn sin gab, so wollt es auch meins verstandts die notturfft erfordernn, das ich denn furderstenn furman vonn dem gaull heraber stach. Das thet ich nhun darumb, damit der wage nit weitter khommen khonndt, vnnd das die andernn auch still halten mustenn. Vnnd behillt ich dieselbig luckhenn onne geheiß vnnd beuelch meins haubtmans oder annderer mit gottes gnad vnd hilff innen, das sie die wagennburg nit gar schliessenn konthen, wiewoll es wie gemeltt nit viell gefeldt, sie hettenn sie gar beschloßenn. Vnd war also mein verhinderung vnnser groster vortheill den wir hettenn, vnnd ist onne allenn zweiuel nit vndinstlich zu vnserm sieg vnnd glückh gewesenn, dan ich sonnst nit waiß wie es zu ganngen sein möcht, dann sie wahrenn vnns zu starck, vnnd hettenn darzu das geschutz, vnnd die wagennburg beuor, vnnd wahrenn sie auch geruhet, vnd wir mueth.

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Volgett der baurr krieg

Weitter ist auch meniglich woll wissen das inn dieser landtsart ein große beurische vffrhur sich erhebt, dergleichenn vor nie geweßen. Da schrieb mir mein bruder Hanns vonn Berlichingenn selliger, alher ghenn Hornnberg, ich sollt zu im khommen, nachdem viell baurnn zu Schonntal legenn, solt ich im helffenn, damit sie inn nit vbereilltenn. Das thett ich nun alls ein gethreuer bruder, kham zu im, vnnd hanndeltenn souill mit dennselbenn haubtleuttenn, das sie inn zufridenn ließen. Darnach braucht mich der Teutsche maister inn das Weinsperger thall, da reitt ich alls ein threuer nachpaur irer fn. gn. zu ehrnn vnnd gefallenn, vnd mit grossem sorgenn dahin. Waß mir begegnett, das zaigt ich irer fn. gn. vnnd dero beuelch haber zu Hornneck ann, vnd sunderlichenn das sie khein geschutz hettenn, nit ein buchßenn, das sie khonndtenn ein stein vsser einner maurn schießenn. Welchs ich darumb thett damit die zu Hornneckh sich desto baß darnnach richtenn kunthenn, dann es wahren ettliche leut darin, allso das des hauß dannocht besetzt wahr. Wie nhun die baurn zu Weinßberg gehanndellt habenn, das ist meniglichen inn disenn landtßartten wißendt, vnd zogen sie darnach herab dennechstenn vff Hornneckh, vnd namen es ein, onne alle wehr. Wiewoll ich nun nit mehr pfaltzgreuischer dienner wahr, so wehr ich doch ghernn bey irenn churfn. gn. inn diser hanndlung gewest, vnnd befahl demnach Wilhelm vom Habern, das man mir schreibenn soltt, wie ich mich solltt halltenn, dann ich hett sorg, dieweill sie nahe da lagen, sie wurdenn mich auch vbereillenn. Darzu besorgtt ich auch meines weibs vnnd kynndern, die lag auch eines khindts der zeitt innen.

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