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Herkunft, Krieg, Familie – Michel von Ehenheim (1462/63-1518)

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Item in disem jar an sant Michels tag des heiligen erzengels tag erhub sich der Romisch kunig von Wien aus mit einem schonen wolgerusten volk zu ros und zu fues, mit einer schonen wohlgerusten wagenburk und zoch auf Stulweissenburg zu. Und aldo vor Wien auf dem reenweck verorneten wir Franken und Schwaben sant Jorgen venlein, darunter ich Michel von Ehenheim auch verornet ward; darzu auch schenk Christofel von Limpurg. Dabey ich mich enthielt an des konigs hof pis in das jar. Und wir Franken setzten under uns her Ewolt von Liechtensteit zu einem hauptman und Wilhelmen Schiroldingen zu einem venderich. Und die Schwaben setzten herr Wilhelmen von Knoringen zu einem hauptman, der venderich ist mir nicht wissens; und heten bey den hundert raisigen pferden zu sant Jorgen venlein und heten mit gewalt den vorzug, wie vor alter herkomen ist auf uns riter und knecht zu Franken und Schwaben.
[ . . . ] [Es folgt ein Streit darüber, wer bei dem Marsch die Spitze bilden sollte.] Und als das der konig verstund, do lies er uns ganz frey den vorzug, wie dann unser elter vormals bey kaiser und konigen gethan haben und ir guet und bluet bei sant Jorgen venlein vergossen und dargestreckt haben. Darumb yr Franken und Schwoben, tret auch in euer eltern fußstapfen und halt euch hart ober disem venlein! [ . . . ]

Anno dausent vierhundert ainundachtzig iar nach dem grossen süntflus an Rein, als er vergangen ward, da ward kürtzlich darnach ein grosser turnier zu Maintz. Do schicht mich Michel von Ehenheim Jorg von Ehenheim mit seinem knecht Michel Gabler genannt hinab gein Maintz in den turnier: das was der erst turnier, den ich thurniert.

Item in kurz darnach was ein turnier zu Heidelburg, vormittags einer und einer darnach. Do rent ich Michel von Ehenheim mit meinem gnedigen herren marggrafen Friderichen zu Brandenburg, des diener ich die zeit was, auch in den turnier und mein bruder Ludwig von Ehenheim, ein diener die zeit des bischofs von Eistet, und turnirten. Das war der ander turnier, darinnen was pfaltzgraf Philips kurfurst und herzog Jorg von Bayrn. [ . . . ]

Item darnach in kurz do wart ein turnir zu Duoltzbach, den verlegt marggraf Albrecht kurfürst zu Brandenburg und hielt den in dem felt; der was wol umbschrankt; und uf den schranken die waren creuzweis mit bitern belegt, darauf marggraf Albrecht zu Brandenburg churfurst mit seinem frauenzimmer stund und ander frauen aus den vier landen (3) [ . . . ]. Das was der viert turnier, den ich Michel von Ehenheim thet. [ . . . ]

Item den ersten turnier, der da was zu Wurtzburg, do sag ich Michel von Ehenheim zu und was jung; wiewol man in den ersten nennet, so waren doch vor vil turnier gewesen; und bey dreyssig jaren darvor zu Ingolstat aufgehort heten bis zu Wurtzburg, ward er von den Francken wider angefangen. Darinnen ward der alt graf Wilhelm von Hennenburgk mit vil riter und knechten mit 200 pferden, die auf in warten und er verleget mit iren frauenzimmern. Und dieser turnier ist gewesen am nechsten dienstag oder mitwochen nach obersten als man zalt 1479 jar, und syder sein verschinen 36 jar, wann obersten verscheint und gezalt würd 1516 jar. Nachvolgts ist der turnier zu Meutz der ander gewesen. [ . . . ]

Item ich Michel von Ehenheim bin zu ritter geschlagen worden, do marggraf Sigmund im Niderland Neunhofen gewann im jar als man für Gent zoch. [ . . . ]



(3) Baiern, Schwaben, Franken, Rheinlande.

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