Schuldigkeit der Eltern
die Kinder anführen zur Andacht, zu fleißiger Lesung guter Bücher, die Kinder anführen um fleißig, um gern zu arbeiten, um niemals müßig, um allezeit beschäftigt zu sein. Um zu erkennen, warum sie auf diese Welt sind gekommen, nähmlich um zu beten und um zu arbeiten, die Ergötzlichkeiten aber allein zwischen die Arbeit und die Freude zwischen die Sorgen müssen gesetzet werden.
Man muß sich nicht lassen cantzlern. Vor dem Schmeicheln muß man sich hüten
Man muß sich von Knechten und Mägden, auch seinen Haußofficieren – wan man so weit in der Welt gekommen ist, daß man derselbigen hat – nicht regieren lassen; dieses muß den Menschen aber, auf das andere extremum nicht machen verfallen, daß man, nachdem sich die Gelegenheiten fügen, mit einem jeden nicht vernünftig zu Rat gehen, eine Sache überlegen wolle.
Es müssen sich also die Kinder hier wohl in acht nehmen, durch das Flimmern und nach dem Maul sprechen des Gesindes, nicht lassen schlechter Dingen einnehmen, denen aber, welche ihrer Erziehung von den Eltern vorgesetzet sind, müssen die Kinder völlig trauen.
Die Kinder müssen nicht plaudern
Die Kinder müssen von dem einen zu dem andern – welches ein gewöhnlicher Fehler der Weibsleute ist, und in welchem viele Sünden stecken können – nicht tragen gehen, nicht spietig sein, vor der Zeit nicht klug sein wollen, sich gewöhnen über Vieles her zu sehen, vieles still zu schweigen, zum flaren, zum antragen, zum praat halten, zum beständigen plaudern und niemalen still zu schweigen sich nicht anführen lassen, dan welcher einen Kitzel von vielen plaudern hat, muß viel wissen, oder vieles lügen, und das letztere ist insgemein wahr.
Wegen Ausmustern. Geld rechnen
Mit der Einkunft vom Rhein werde ich die ältesten Kinder, etwas mehr ausmustern zur Tafel ziehen; wie gehet es bei denselbigen mit dem rechnen? Es wird ihnen Geld gegeben werden zu berechnen, es ist die Frage, wie selbige sei anzufangen, auch ist vielleicht, mit meiner Frau zu überlegen, woher die Kinder Geld machen sollen.
Gebährden der Kinder
Die Kinder müssen nicht verzwicket sein, sondern sich lassen, als wie sie sind.
Wegen des Schreibens und Componirens
Mit dem Schreiben und Charakter meiner Töchter geht es nicht recht. Quaeritur, ob der P. Plaudus, oder der Dingerkus solle eine Vorschrift geben? Die Briefe müssen auch auf unterschiedliche inhalten und nicht allein auf einen Inhalt gemacht werden.
Es müssen auch mit der Zeit sowohl deutsche als wie französische Briefe geschrieben werden.