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Politisches Testament Friedrich Wilhelms I. (des „Soldatenkönigs”) (17. Februar 1722)

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also sollen wier wahrhaftige Kristen des Satans (Tempel) verstöhren also ist das ein Gottsehl: Regenten und beßer zu sagen euer werck des des (!) Satanas Tempell zu sagen Metressen operas Komedien Redutten Ballets Masquerahden zu unterdruhcken und nicht zu dulden und nicht selber so ein Gottlohses lehben anzufangen die in Unsern hauße niemahlen geduldet worden und von Johann Si(gi)smundo Im Brandenburgischen Hauße Keine dergleichen Sünden im schwange gegangen ist lehset die Historie von unsern hause da werdet Ihr finden das dieses der wahrheit gemehs ist und dehrowehgen Gott unser haus es bestendigst gesegenet hat. seidt versicherdt das der sehgen der noch bestendigst auf unser haus ist herrühret von unsehre Gotsehl: vorfahren also bitte ich mein(en) lieben Successor habet Keine Metressen noch solche obige Schandalöhse Plesirs und haßet sie und leidets es nit in euer Lender und Prowincen das das (!) solche greuliche sünden im schwange gehen aber strafet sie, also Ermahne ich euch darinnen mein Exempell zu folgen und bitte euch (betreffend) die verfaßungs meines Landes und Armeé (zu bedenken) das ich stehts mit Gott angefangen habe da Ihr Gottes sehgen haben müßet zu Reussieren und follzustrecken, so müßet Ihr vor Gott aufrichtig wandellen

tuet Ihr das so wierdt euch Gott gewiss sehgenen und euch nicht verlaßen und wie er mir auch nicht verlaßen und mit macht und Kraft bestendigst beygestanden hat.

Hühtet euch für die flatteurs oder schmeichelers die seindt euer feinde die euch alles nach dem munde rehden und euch zu allen böhsen KahPahble sein zu verführen Ihr müßet sie nicht anhöhren sondern Plat abweißen den(n) (sie) durch Ihre Insensible flatterien zu viellen Böhsenden [!] sünden (verführen) die euer sehlige und zeitl: wohlfahrt an Lender und Armeé schaden können den(n) die flateurs sindt eure grösten feinde die euch aber die wahrheit sagen sindt eure freunde und die euch lieb haben das seit versichert [ . . . ]

[Der Autor vertieft sich danach in bestimmte Haushaltsdetails und empfiehlt, an den Gehältern aller Staatsdiener, angefangen bei denen der Minister, zu sparen. Danach fährt er fort:]

Euer finnancen müßet Ihr selber und allein tracktieren und das Komando der Armeé selber und allein bestellen und die zwei haup(t) sachen allein disponiren dadurch werdet Ihr die ottoritet in der Armeé durchs Komando und die liebe wehgen das Ihr den Knop auf den Beuttell allein habet von eure officir und ciwillbedinte haben und von der gantzen weldt Respectieret und admiriret werden das Ihr so ein Kluger und Brahwer Regent seidt dazu verhelfe euch Gott der Almechtige Amen

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