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Verwaltungshilfe (17. Juni 1994)

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Reger Austausch zwischen Ost und West

Von der Idee der Partnerschaften profitierten auch die ostdeutschen Kommunen. Aus den 40 kommunalen Partnerschaften am Ende der DDR sind bis heute mehr als 2 000 Kooperationen zwischen west- und ostdeutschen Kommunen und Landkreisen geworden. In ihrem Rahmen fand auch ein reger Austausch von Sachwissen statt – durch Entsendung der etwa 10 000 Beamten in ostdeutsche Kommunen, durch Praktika und Ausbildungsgänge für ostdeutsche Kommunalbedienstete bei westdeutschen Kommunen. Die kommunalen Spitzenverbände haben den Aufbau durch zahlreiche Handreichungen erfolgreich begleitet.

Der Bund hat diese auf Gemeinsinn gegründete Hilfe durch Personalkostenzuschüsse nachhaltig gefördert, so daß den westdeutschen Beratern und Helfern Einkommensnachteile – die Einkommen im öffentlichen Dienst Ost belaufen sich derzeit erst auf 80 % des Westniveaus – und erhöhte Aufwendungen durch doppelte Haushaltsführung und Familienheimfahrten ausgeglichen werden. In den Bundeshaushalt sind hierfür 170 Millionen DM eingestellt (1993: 181 Millionen DM). Für den Bund war ein Schwerpunkt der Personalhilfe die Ausbildung neuen Fachpersonals und die Fortbildung des übernommenen Personals. Der Bund hat in seinen Ausbildungseinrichtungen 1992 ca. 10 000 junge Menschen aus Ostdeutschland ausgebildet. Bis Ende diesen Jahres soll jeder ostdeutsche Mitarbeiter die Gelegenheit gehabt haben, an einer Umschulungsmaßnahme teilzunehmen. Nur so besteht die Chance, daß nach dem Auslaufen der finanziellen Personalhilfe am Ende dieses Jahres die ostdeutsche Verwaltung weitgehend allein weiterarbeiten kann.



Quelle: Klaus-Henning Rosen, „Verwaltungsaufbau in Ostdeutschland hat geklappt / Patenschaften als Hilfe zur raschen Selbsthilfe“, Das Parlament, 17. Juni 1994, S. 10.

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