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Revidierter Plan für das Industrieniveau in den anglo-amerikanischen Zonen (29. August 1947)

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3. Anm.: Fasst man schwere und leichte Maschinen zusammen, beträgt die revidierte Produktionshöhe 105% der Vorkriegsproduktion.
4. Feinmechanik und Optik. Im Bereich der Präzisionsoptik werden keine Fabriken für Reparationen zur Verfügung gestellt. Die Produktionsleistung wird erhalten, um den inneren Bedarf zu decken und um Exporte der gleichen Produkte zu erreichen, die denen aus dem Bizonen-Gebiet im Jahr 1936 entsprechen.
Im Fall der Fototechnik werden keine Fabriken für Reparationen zur Verfügung gestellt und die erhaltenen Produktionsmittel werden genutzt, um 105% der Vorkriegsexporte des Bizonen-Gebiets in diesem Bereich zu erzielen sowie um den internen Bedarf zu decken.
In der Uhrenindustrie wird eine Fabrik, die zum Kriegsgebrauch umfunktioniert worden war, für Reparationen zur Verfügung gestellt.
Produktionskapazität, die diejenige der Vorkriegszeit übersteigt, wird im Bereich der Präzisionsmechanik erhalten. Alle Fabriken, die für die Kriegswirtschaft gebaut oder wesentlich umgebaut wurden, werden jedoch für Reparationen zur Verfügung gestellt.
5. Werkzeugmaschinen. Der Industrieplan vom März 1946 erlaubt die Produktion von 74 Millionen RM in Gesamtdeutschland oder 11.4% der Produktion von 1938. Vor dem Krieg produzierte das Bizonen-Gebiet etwa 43% der Werkzeugmaschinen Deutschlands. Die gegenwärtige Produktionsleistung wird auf 259 Millionen RM geschätzt. Es wurde beschlossen, dass ausreichende Produktionsmittel erhalten werden müssen, um 170 Millionen RM zu produzieren, damit das revidierte Industrieniveau unterhalten werden kann. Dies wird ungefähr 35% der gegenwärtigen Produktionsleistung für Reparationen übrig lassen.

C. Landwirtschaftstraktoren und Straßenschlepper. Die geschätzte bizonale Produktionskapazität für Traktoren und Straßenschlepper beträgt 16,500. Dies reicht nicht aus, um den bizonalen Bedarf zu decken, der auf 19,500 geschätzt wird. Daher wird es in dieser Industrie keine Reparationen geben.

D. Verkehrsindustrien: Automobilindustrie. Es wird eine Kapazität für die Produktion von 160,000 PKW und 61,500 Nutzfahrzeugen erhalten. Dies steht im Vergleich zu 40,000 PKW und 38,000 Nutzfahrzeugen, die der Bizone unter dem alten Plan bewilligt waren.

E. Elektromechanik. Die gegenwärtige Kapazität der Elektroindustrie in der Bizone wird benötigt, mit Ausnahme dreier Kriegsfabriken. Die Kapazität ist schätzungsweise um die Hälfte größer als in der Vorkriegszeit. Diese Erhöhung ist notwendig, da in der Vorkriegszeit der Bedarf des Bizonen-Gebiets größtenteils durch Produktionsstätten in Berlin gedeckt wurde, die fast komplett demontiert worden sind. Unter dem alten Plan wäre etwa ein Viertel der gegenwärtigen bizonalen Produktionsmittel entfernt worden.

F. Chemikalien.
1. Die Produktionskapazität des Jahres 1936 wird annähernd erhalten, was etwa 42% mehr ist als die im alten Plan festgelegte. Eine große Zahl von Sprengstofffabriken und anderer Chemiefabriken wurde jedoch für Kriegszwecke entwickelt. Zwischen 40 und 50% der gesamten chemischen Produktion, einschließlich Kriegssprengstoffen, werden daher als Reparationen entfernt oder zerstört. Mehr als drei Viertel solcher Demontagen stellen Kriegssprengstofffabriken dar, die bereits für Reparationen angeboten oder zur Zerstörung bestimmt wurden.

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