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Revidierter Plan für das Industrieniveau in den anglo-amerikanischen Zonen (29. August 1947)

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C. Exporte. Die Exporte aus dem Bizonen-Gebiet im Jahr 1936 betrugen ungefähr 2.6 Milliarden RM, was bei gegenwärtigen Preisen schätzungsweise 1.75 Milliarden Dollar darstellt.
1. Diese Schätzungen zeigen daher, dass die Bizonenwirtschaft zusätzlich zu den Handelsanforderungen für das restliche Deutschland mindestens 15% mehr an Masse in andere Länder exportieren werden muss als 1936. Da der Handel zwischen der Bizone und dem restlichen Deutschland größerer Unsicherheit unterliegt als der frühere Binnenhandel, könnte die Folge sein, dass der Bedarf des Handels mit anderen Ländern weiter ansteigt.
2. Vor dem Krieg machten die allgemeinen Bereiche Metall, Maschinen und Chemie zwei Drittel des gesamten Exports aus. Die Produktion von Textilien, Keramik und Verbrauchsgütern kann erhöht werden, doch das Ausmaß, zu dem zusätzliche Erträge über den Vorkriegsstand hinaus erzielt werden können, ist schwer vorauszusagen. Die Exporte aus den uneingeschränkten Industrien müssten um etwa 90% erhöht werden, wenn die höheren Exportanforderungen gänzlich von den uneingeschränkten Industrien bestritten würden, was offensichtlich nicht zu verwirklichen ist.

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III. ERHÖHTE PRODUKTION IN EINGESCHRÄNKTEN INDUSTRIEN

Die folgenden Beschlüsse sind hinsichtlich der nach dem ursprünglichen Industrieplan beschränkten Industrien getroffen worden: (Anm.: Alle in Reichsmark angegebenen Zahlen beziehen sich auf die Preise von 1936.)

A. Stahl. Unter dem Industrieplan vom März 1946 ist die Stahlförderleistung für Gesamtdeutschland auf 7.5 Millionen Tonnen begrenzt, während die tatsächliche Produktion in einem Jahr 5.8 Millionen Tonnen nicht übersteigen darf. Sorgfältige Berechnungen zeigen, dass diese Menge eindeutig unzureichend wäre, um selbst das Industrieniveau zu unterstützen, das im ursprünglichen Plan überlegt wurde, und es ist bei weitem zu niedrig, um den Bedarf der Wirtschaft unter dem überarbeiteten Plan zu decken. Es wurde beschlossen, dass um das revidierte Industrieniveau in der Bizone zu unterstützen und es dem Gebiet zu ermöglichen, sich selbst zu tragen, die Grenze für die jährliche Stahlproduktion in der Bizone auf 10.7 Millionen Tonnen Flussstahl pro Jahr festgesetzt wird und dass ausreichende Produktionsmittel erhalten werden, um diese Menge zu produzieren.

B. Maschinenbauindustrie:
1. Schwere Maschinenindustrie. Es werden ausreichende Produktionsmittel erhalten, um 500 Millionen RM zu produzieren, was etwa 80% der Vorkriegsproduktion sind. Dies lässt 35% der gegenwärtigen Produktionsmittel für die Demontage übrig, anstatt 60% unter dem vorigen Plan.
2. Leichte Maschinenindustrie. Die Produktionsleistung in der Bizone wird auf 1,195 Millionen RM geschätzt. Es werden Produktionsmittel erhalten, um 916 Millionen RM zu produzieren, was 119% der Vorkriegsproduktion sind. Dies überlässt 23% der geschätzten Produktionsleistung für Reparationen im Vergleich zu 33% unter dem alten Plan.

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