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Der Verein deutscher Studenten: Leipziger Studenten gedenken der ersten zehn Jahre (1881-1891)

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6. Wai, schrie Schöbel, Meine Lieben,
Bleibt bei Leibe nicht da drüben;
Denn es tut mir schrecklich weh,
Daß ich Euch bei jenen seh:
Sind gefährliche Kerle!

7. Wollt Ihr Euren Vorteil wahren,
Rief der Flesch, laßt mich nicht fahren!
Daitsche Michel jene sind,
Aber ich ein schlaues Kind
Vom erwählten Volke!

8. Hungrig hat man sich gestritten;
Endlich ward zur Wahl geschritten;
O wie kamen unsere Burkhardt
und Bauer glänzend durch!
Darob riesige Freude!

9. Doch ein Studio, Schmidt geheißen,
Dacht: Euch soll das Mäuslein beißen,
Wenn Ihr’s Amt je wieder kriegt,
Denn wer einmal draußen liegt,
Wird nie wieder Vorstand.


Ein Kommilitone hat den damaligen Kampf nicht mehr mit durchgefochten, weil er inzwischen schon nach Berlin übergegangen war; aber es wäre unrecht, ihn hier zu verschweigen, wo unsere Vorkämpfer in den Gründungsjahren des V. D. St. gepriesen werden. Es ist Diederich Hahn, weitaus der bedeutendste Redner, der uns damals erstanden ist. Dieser blonde deutsche Jüngling hatte, nicht an Stattlichkeit der Gestalt, aber an Leuchtkraft des Wesens, etwas Siegfriedhaftes. Und wie konnte er durch die begeisterte Macht seiner mühelos sich formenden Worte die Hörer in seinen Bann ziehen.




Quelle: Dr. Alwin Schmidt, „Aus den ersten Jahren des V. D. St. zu Leipzig“, in DStv! 50 Jahre Verein Deutscher Studenten zu Leipzig 1881-1931. Leipzig: Verlag des A.H.-Bundes des V. Dt. St. Leipzig e.V., n.d. [ca. 1931], S. 46-49.

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