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Das neue Jugendprogramm der kommunistischen Partei (21. September 1963)

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Weder Gängeln noch Selbstlauf

Dank der fleißigen Arbeit der werktätigen Menschen hat unsere Jugend heute mehr Freizeit als die Arbeiterjugend der Vergangenheit. Je größeren Raum allerdings die Freizeit im Leben eines jungen Menschen einnimmt, desto wichtiger wird es für ihn sie sinnvoll zu nutzen. Zeit ist ein sehr kostbares Gut. Aber sie ist nicht wiederholbar. Vertane Zeit ist vertanes Leben!

Wir appellieren an alle Mädchen und Jungen:

Nutzt klug eure Zeit!

Ungenutzte Freizeit führt zu Langeweile, Lustlosigkeit, Kraftlosigkeit, Übermut und Überdruß.

Deshalb rufen wir alle Eltern, Erzieher, Meister, Klubhausleiter, FDJ-, Gewerkschafts- und Sportfunktionäre auf, der Jugend vor allem im Wohngebiet in origineller und wirksamer Weise zu helfen ihre Freizeit sinnvoll im eigenen und im Interesse der Gesellschaft zu nutzen.

Diese Hilfe kann jedoch nicht in Gängelei, Zeigefingerheben und Administrieren bestehen. Man kann keinen jungen Menschen zu kulturellen oder sportlichen Veranstaltungen zwingen, zu denen er keine Lust hat. Es kommt vielmehr darauf an, diese Lust und Liebe zu wecken und anzuregen, damit die Jungen und Mädchen ihre Freizeit weitgehend selbst organisieren und verleben.

So wenig wie Gängelei die Jugend zur sinnvollen Freizeitbeschäftigung führen kann, so wenig kann man diese allerdings auch dem Selbstlauf überlassen. Der psychologische Krieg, der aus Westdeutschland und Westberlin gegen unsere Republik geführt wird, geht nämlich gerade darauf hinaus, das Interesse unserer Jugend in ihrer Freizeit zu gewinnen. Die Freizeit ist aber ein wichtiger Teil des sozialistischen Lebens, deshalb sollte auch nicht eine Stunde davon dem Klassengegner überlassen werden. Durch noch interessantere kulturelle und sportliche Veranstaltungen, Vorträge, Streitgespräche usw. ist seinem Einfluß entgegenzuwirken. Das gilt namentlich für die Dörfer.

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